Radtour bei Hochsommerhitze

Eichbaumsee
Da hatte Henning, mein Kollege aus der Stabi, die Woche über eine gute Idee: «Laß uns doch am Wochenende mal eine Radtour machen, an den Eichbaumsee, und – wenn wir dann noch Luft und Lust haben – fahren wir weiter südlich an das Zollenspieker Fährhaus». «Prima», dachte der (radfahrmäßig ungemein untrainierte) Kollege Markus und sagte begeistert zu. Gestern war es dann soweit, und ich muß sagen, es wurde aus mehreren Gründen eine außergewöhnliche Tour.

Samstag, um 13 Uhr ging’s los, es war natürlich enorm heiß, doch der Weg von Barmbek (Home of Henning) & Wandsbek (Home of Markus) zum Eichbaumsee war ja mit 15 km nur ein Klacks (Satellitenbild und Lage siehe Google Maps, rauszoomen aus dem Bild erklärt die Lage).
Selbstportrait Markus auf dem Rad
Hier sieht man mich beim Selbstportrait auf dem Rad. Der leicht verzerrte Gesichtsausdruck soll nicht darüber hinwegtäuschen, daß ich hier noch bester Dinge war. Is‘ ja nich‘ ganz einfach, sich auf ‚m Rad während der Fahrt selbst zu knipsen ;-).
Henning fährt voraus
Wenn ich nach vorne sah, ergab sich mir immer dieses Bild: der tapfer vor sich hinradelnde Henning (ortskundiger, geübter und gut trainierter Fahrer, was bereits drei Unterschiede zu dem ihm Hinterherfahrenden ausmacht).
Relativ schnell waren wir am ersten Ziel angekommen, so daß wir vor einem kurzen Badeaufenthalt noch eine Extra-Runde um den See drehten. Es war angenehm wenig los und das Bad im See war ebenso äußerst angenehm; allerdings nicht sonderlich erfrischend, denn das Wasser war durch die bereits lange andauernde Sommerhitze schon viel zu sehr aufgeheizt. Doch ich bevorzuge jederzeit das Schwimmen in einem natürlichen See gegenüber dem Eintauchen in die Chlorbrühe eines Frei- oder Hallenbades.
Im Anschluß an das Bad im Eichbaumsee habe ich allerdings einen großen Fehler gemacht: mein von dünnem Haupthaar wenig geschützter Kopf lag fast eine Stunde in der sengenden Hitze. Das rächte sich auf der Weiterfahrt, die ich alsbald nur noch unter ganz starken Kopfschmerzen, vermutlich mit einem „Sonnenstich“ fortsetzen konnte.
Doch mit eisernem Willen, schließlich wollte ich unbedingt das Zollenspieker Fährhaus kennenlernen, setzten wir die Fahrt fort. Ich biss auf die Zähne, versuchte das Kopfweh zu verdrängen, fuhr stellenweise mit fast geschlossenen Augen, nur noch den Weg erblinzelnd, und freute mich auf den lauschigen Biergarten an historischer Stätte, der meinem geschundenen Haupt Erholung versprach. Nach weiteren knappen 20 km Radfahrt (ab Eichbaumsee) sind wir dann dort auch schließlich angekommen.
Biergarten des Zollenspieker Fährhauses
Zur Geschichte dieses 1252 erstmals urkundlich erwähnten Fährhauses kann man auch diese Website konsultieren.
Ein wirklich sehr schönes Plätzchen, man kann dort im Schatten der Kastanienbäume den Fährbetreib rüber ins niedersächsische Hoopte beobachten (siehe auch Homepage von Fährbetreiber Käpt’n Kudd’l). Als ich dort neben der Fährstation das Stadtschild «Hamburg» erblickte, wurde mir erst so richtig klar, daß wir uns hier bereits an der südlichen Stadtgrenze der Hansestadt befinden.
Zollenspieker Fährhaus
Zum Abschied gab es noch einen Blick auf das Zollenspieker Fährhaus in der Abendsonne und es hieß noch einmal für ca. 15 km in die Pedale treten bis zur S-Bahn-Station Bergedorf, die den angenehmen Restweg der Heimfahrt per ÖPNV verhieß. Ich habe diesen letzten Streckenabschnitt bis Bergedorf unter Höllenkopfschmerzen zurückgelegt, kann mich bei Henning nur für seine Rücksicht bedanken, der mir zuliebe stets das Tempo drosselte und bedanke mich für eine wunderschöne Tour, die ich so schnell nicht vergessen werde.
Das ist auch nicht ironisch gemeint, denn die 55km-Strecke war ja wirklich zauberhaft, und ich freue mich schon darauf, sie mal wieder zu fahren, wenn es weniger heiß ist…
Gerne würde ich hier auch ein paar Fotos einstellen, wie es aussah, als ich mich gestern abend auf die Couch vor den fast von mir umklammerten Ventilator gelegt hatte, aber ich war zum Fotographieren einfach nicht mehr in der Lage 😉

3 Kommentare zu „Radtour bei Hochsommerhitze“

  1. Liebe Leserinnen und Leser von Text & Blog,

    ich kann nur bestätigen, dass es für Herrn Markus eine wahre „Tour de Force“ gewesen sein muss: Seine Gesichtszüge waren schon besorgniserregend! Ich fühlte mich ein bisschen wie der Edelhelfer bei den Rennfahrern, der seinen zermürbten Captain im gelben Trikot über den Gebirgspass schleppt.

    Allerdings kann auf dieser Strecke von „Bergen“ keine Rede sein, und sie sei dem geneigten Gelegenheitsradler durchaus empfohlen, solange er sich nicht die Rübe am Baggersee verbrennen lässt…

  2. Pingback: Text & Blog » Radtour zum Hahnheider Turm

  3. Pingback: Radtour zum Zollenspieker Fährhaus » Text & Blog – Das Weblog von Markus Trapp.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert