Surfen mit Sascha auf Sylt – Teil 2

Gestern war ich wieder auf Sylt. Genau zwei Wochen nach meinem unter dem Titel «Doppelte Premiere: Surfen auf Sylt» beschriebenen Besuch auf der Insel hat es mich – nun endgültig angefixed vom Thema Wellenreiten – wieder hingezogen. Mein Surf-Gefährte Sascha Schützenmeister war wieder mit dabei. Wir hofften auf bessere Bedingungen zum Surfen als beim letzten Mal. Es sollte anders und zunächst schlimmer kommen und es wurde doch ein sehr guter Tag. Wieso und warum, erzähle ich – wie immer reich bebildert – in der heutigen zweiten Folge meines Berichtes. 😉

Die Strömung am Surf-Spot in Wenningstedt und der böige Wind waren dieses Mal noch schlimmer als vor zwei Wochen. In der Surfschule Südkap hat man sich auch geweigert, uns bzw. mir ein Brett auszuleihen. Die Strömung und die Bedingungen zum Surfen waren viel zu gefährlich. Wir hatten zwar Saschas Brett dabei – übrigens mit der wunderschönen Aufschrift FCS, die nichts mit meinem blau-schwarzen Lieblingsclub 1. FC Saarbrücken zu tun hat – aber auch Sascha hat lieber auf den Rat gehört, sich nicht in die Fluten zu stürzen. Für mich als Anfänger wäre das sowieso ein No-Go gewesen. Tja nun, was tun? Da hatten wir beide extra einen Tag frei genommen, haben uns 3 Stunden in den Zug gesetzt, Saschas Brett mitgeschleppt und nun einfach unverrichteter Dinge wieder nachhause? Niemals. Wir haben einfach den Plan geändert und es ist ein wunderschöner Tag auf Sylt geworden, anders als geplant, aber herausgekommen ist viel mehr als eine Notlösung.

Das war der Plan: Body-Board ausleihen (das sind verkürzte Wellenreitbretter meist aus Hartschaumstoff), Räder ausleihen und weiter gen Norden nach Kampen fahren zum Strand Vogelkoje in der Nähe des Schullandheims Haus Vogelkoje.

Fahrräder (7-Gang) leihen kann man für günstige 7 Euro pro Tag beim Hotel Garni Hansa, unweit von der Surfschule Südkap Surfing, in der Dünenstraße 10 in Wenningstedt.

Und was wir unterwegs gesehen haben, hat mich total geflashed. Eine Landschaft zwischen Mondgratern und Heidelandschaft. Dünengras weht zwischen rostfarbenem Heidekraut. Sandig-steinige Pfade schlängeln sich durch die Inselhügel Richtung Strand. Das war der Hammer und ist in meinen wenigen Bildern kaum wiederzugeben. Vorbeigekommen sind wir am Hügelgrab von Denghoog und hochgeklettert zum Uwe-Klit (Sylts höchster Punkt, eine 52,5 m hohe Düne unweit des Roten Kliffs mit Aussichtsplattform). Im Vorbeiradeln haben wir auch einen Stop beim gerade abgebauten Insel Circus Sylt eingelegt. Sascha hatte mal vor Jahren als Koch in diesem Zirkus gearbeitet und kennt dort noch Leute, die er gestern wieder zufällig traf.

Der Höhepunkt des Tages war aber eindeutig das Ersatzprogramm zum Wellenreiten, der schon als Plan angedeutete Einsatz des Bodyboards am Strand Vogelkoje. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht sich mit diesem kleinen Brett in die Wellen zu stürzen. Unfassbar wie viel Kraft das Wasser haben kann. Zwei Stunden haben wir uns dort ausgetobt. Mit Neo gut auszuhalten. Außerhalb des Wassers hab ich sogar extrem geschwitzt, weil die Sonne so heftig brannte. Wieder gibt es keine Bilder von uns aus den reißenden Strömen, aber immerhin welche an Land mit Board. Von Sascha hab ich am Ende wenigstens noch drei Aufnahmen im Wasser gemacht, als ich schon raus war und das Handy holen konnte. Und zu dem Selfie von mir in den Dünen mit dem Neo gibt es aber auch eine Erklärung: die etwas heroisierend (hust) wirkende Pose ist nur dem Umstand geschuldet, dass ich mein Handy fürs Selfie gegen den am Boden stehenden Rucksack lehnen musste.

Zum Abschluss des Tages auf der Insel gab’s dann vor der Rückfahrt nach Hamburg lecker Kuchen und ’nen Pott Kaffee in Jessens Landbäckerei in Wenningstedt.

Viel Spaß mit der Fotogalerie:

2 Kommentare zu „Surfen mit Sascha auf Sylt – Teil 2“

  1. Hi Markus, von einem Kook (Lesetipp) zum anderen: Du willst vor solchen Trips bei Magicseaweed gucken. Wellenprognosen sind viel zuverlässiger als Wetterprognosen. Schöne Bedingungen für unsereinen sind so 50-100 cm hohe Wellen in langsamen Abständen, so 10 Sekunden aufwärts – ich nenne sie auch Beamtinnenwellen, wegen der Berechenbarkeit – und ein Offshore-Wind. Bei was anderem würde ich nicht hochfahren.

  2. Anne, danke für den Tipp, die Seite kannte ich noch nicht (sieht gut aus). Wir schauen natürlich auch immer auf die Wind- und Wellenforcasts (z.B. auf http://www.webcam-sylt.de). Wir haben jedes Mal sogar am Tag vorher in Wenningstedt angerufen (und die meinten, die Bedingungen wären ok), aber es gibt halt keine Garantie, ob‘s dann vor Ort die vorhergesagten Bedingungen geben wird. Und ich bin von der Arbeit her auch nicht immer so flexibel, dass ich einfach von einem auf den anderen Tag frei nehmen kann. Aber irgendwann wird‘s klappen und ich erwisch die berechenbaren Beamtinnenwellen. 😉

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