Tweet der Woche: Grumpy Merkels Treuester

Tweet der Woche Ronald Pofalla – «Merkels Treuester», schreibt die SZ, war lange Zeit untergetaucht. Gestern ist er wieder aufgetaucht, hat aber leider nur wirres Zeug geredet. Er habe alles richtig gemacht. «Was ist Prism und wenn ja, wie viele?» fragt die SZ. Und fragen sich die kritischen Zuschauer des sonderbaren Spektakels. Doch Merkel nimmt ihren getreuen Gehilfen sofort in Schutz, und alles ist wieder gut. Niemand Geringeres als @GrumpyMerkel selbst hat die Erklärung für den nur scheinbar enttäuschenden Auftritt ihres Kanzleramtsministers und Vertrauten für Geheimes:

Tweet der Woche von @GrumpyMerkel

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

7 Kommentare zu „Tweet der Woche: Grumpy Merkels Treuester“

  1. @Aquii: Man weiß nicht, was man schlimmer finden soll: die unfassbare Untätigkeit Merkels beim Angriff auf die Verfassung oder die unverständliche Gleichgültigkeit und dass sie dafür auch noch in den Umfragen belohnt wird.

  2. Die unfassbare Untätigkeit wäre nicht so schlimm, wenn sie über kurz oder lang enden würde. Aber da ist diese unverständliche Gleichgültigkeit, die vermutlich dafür sorgen wird, dass die Dame uns in ihrem jetzigen Amt noch einige Jahre erhalten bleibt.

  3. @Markus Ich glaube ja weniger an Gleichgültigkeit als viel mehr um eiskaltes Kalkül. Auch wenn es nicht so wirken mag, gehen die Kanzlerin und ihr Beraterteam hier sehr strategisch vor. Sie hoffen, dass Thema verschwindet aus dem medialen Aufmerksamkeitsfokus. Vielleicht hofft man insgeheim auf einen GAU, eine Katastrophe bei der man symbolische politische Operationalisierung simulieren kann. Dann könnte man selbst die politische Agenda diktieren und muss sich nicht widerwilligen Pseudo-Aktionismus an den Tag legen (Stichwort: »Beauftragter für Cyber-Außenpolitik«).

    Vermutlich sind unsere ›Dienste‹ mit anderen Diensten so sehr verwoben, dass man die ›Kooperation‹ auf keinen Fall gefährden möchte. Wertrationalität scheint einer so pragmatischen, zweckrationalen Realpolitikern ferner denn je. Und erst wenn der Muttipartei das Charisma der Kanzerlin verloren geht, dürfte überhaupt das Nachdenken über Werte wie Menschen- und Bürgerrechte in konsvervativen Kreisen beginnen.

    P.S: Law-and-Order-Sozialdemokratie ist dagegen auch keine echte Option.

  4. @Tobias: Mit Gleichgültigkeit hab ich mich auf die Teile der Bevölkerung bezogen, denen Prism und Ausspähung gleichgültig sind. Also diejenigen, die auf Merkels sehr wohl kalkulierte Bagatellisierung des Abhörskandals hereinfallen.

  5. @Markus Das ist für mich auch noch ein großes Rätsel. Vielleicht liegt es daran, dass Überwachung unsichtbar und geräuschlos von statten geht, ohne dass sie Teil unserer beobachtbaren Wirklichkeit wird. Sie wird mit hohem Aufwand zum Teil unserer Umwelten gemacht. Vielleicht ist diese unsichtbare Bedrohung so leicht zu verdrängen, weil die Diebe, von denen Juli Zeh spricht, für die meisten unsichbar bleiben und es so scheint, als hätten sie gar nichts mitgehen lassen. Und vielleicht birgt die vermeintliche Gleichgültigkeit auch ein Ausweichen vor den Konsequenzen für unserer eigenes Handeln in sich.

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