Stadtteilkultur in Reinform: Von Huren über Studenten bis Künstlern


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Dies ist der 2. Teil eines in 3 Teilen auf YouTube geretteten Dokumentarfilmes, den man sich auch anschauen kann, wenn man das Nauwieser Viertel in Saarbrücken, genannt Chinesen-Viertel, gar nicht kennt. Aus der Info zum Film:

Ein Film von Adalbert Hansen aus dem Jahre 1989.

“Chinesenviertel”, so wird das Nauwieser Viertel von alteingesessenen Saarbrücker Bürgern genannt.
Viele Legenden, wie dieser Name entstanden ist, sind überliefert.
Die wahrscheinlichste ist die, daß in diesem Jahrhundert auf dem Nauwieser Platz 2 große chinesische Kanonen gestanden haben. Sie verschwanden im Laufe des 2. Weltkrieges; sie wurden Opfer der Bomben oder, was wahrscheinlicher ist, eingeschmolzen, um mit dem Metall Rüstungsgüter herzustellen.

Dabei ist die Klärung des Namens des Viertels gar nicht das Spannende an der Doku. Sondern die Tatsache, dass hier Menschen gezeigt werden, die in einem ganz besonderen Viertel leben, die (ganz ungeniert) wunderbaren saarländischen Dialekt reden und die erklären, was den Reiz ihres Kiezes ausmacht. Parallelen zu St. Pauli liegen auf der Hand. Auch dass durch Modernisierung viel kaputt gemacht werden kann, deutet der Film an. Obwohl die Modernisierung im Nauwieser besser gelungen ist, als es hier in Hamburg auf St. Pauli zu werden droht.

Gleich zu Beginn des Filmes sieht man mit Alice Hoffmann eine Schauspielerin, die der ein oder andere als “es Hilde” aus den ersten Staffeln der Serie Familie Heinz Becker oder als Sekretärin Frau Braun in den saarländischen Tatort-Folgen kennen dürfte. Viel Spaß beim Betrachten! Wer ganz wenig Zeit hat, und sich nur einen Teil anschauen kann, dem empfehle ich obigen, dem Artikel voran gestellten, 2. Teil (“Von Huren über Studenten bis Künstlern”). Wer allerdings ein starkes Stück noch junge saarländische Stadtteil- und Kulturgeschichte in Reinkultur erleben möchte, schaue bitte den kompletten Film. Es lohnt sich. Im Anschluss seht Ihr die Folgen eins und drei. Danke YouTube. Bewahren statt Löschen: auch hier wird klar, was das bedeutet.


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Beim 3. Teil auf YouTube bekomme ich jetzt plötzlich eine Fehlermeldung. Hoffe, dass sich das noch klären lässt. [Update 25.7.10: Wie ich mittlerweile vom YouTube-User, der die 3 Teile hochgeladen hat, erfahren habe, wurde Teil 3 von YouTube wg. eines Liedes beanstandet. In ca. 2 Wochen wird das fehlende Video ohne das Lied nochmal hochgeladen.] Solange schon mal viel Spaß mit den Teilen 1 und 2.

[via @arminrohr]

4 Kommentare zu „Stadtteilkultur in Reinform: Von Huren über Studenten bis Künstlern“

  1. Diese historische Doku ist ja echt klasse! Interessant wäre da ja auch ein Vergleich des Viertels zur heutigen Zeit. Muss mich da mal wieder umschauen, wenn ich im September im Saarland bin.

  2. Ganz groß! Mittlerweile ist das Nauwieser Viertel aber so begehrt, dass man fast nicht an Wohnungen kommt. Ich suche nämlich gerade nach einer mit Balkon und es scheint fast unmöglich zu sein. Leider!!!

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