Medienumbruch Twitter

Bin schwer beeindruckt von diesem Bekenntnis zu Twitter. Es steckt viel Wahres in der persönlichen Erfahrung von Stephan Noller:

Ich kann jedenfalls feststellen, dass es bei mir persönlich zu einem der gravierendsten Medienumbrüche geführt hat den ich bisher überhaupt erlebt habe. Und ich habe das Gefühl derzeit, dass es nachhaltig ist und noch nicht am Ende. Es hat die Lektüre von spon fast verdrängt. Es verdrängt email. Es verdrängt Fernsehen. Es ist lustig, unterhaltsam, geistreich, anregend, informativ. Ich habe viele sehr sehr nette und tolle Leute kennengelernt über twitter (und das was dazugehört). Ich habe wegen twitter letztlich sogar wieder angefangen zu bloggen.

Weiter beim Nollar: «Was ist eigentlich Twitter?»

In den 15 Jahren, in denen ich jetzt im Internet unterwegs bin, ist Twitter auch für mich die faszinierendste Entdeckung. Und das hätte ich vor zwei Jahren, als ich – damals noch sehr skeptisch – damit anfing, auch nicht gedacht.

9 Kommentare zu „Medienumbruch Twitter“

  1. Momentan sieht es so aus, dass er recht behält. Twitter hat revolutionären Charakter, auch wenn es noch sicher in den Kinderschuhen steckt. Schade, allerdings, dass viele Blogs mittlerweile im Sterben begriffen sind.

  2. @der toby: Wenn wegen Twitter Blogs vernachlässigt werden, ist das in er Tat bedauerlich. Das sehe ich genauso. Stephan deutet es ja in seinem Text an, es gibt auch die gegenteilige Auswirkung, dass Blogs durch die Teilnahme an Twitter wieder belebt wurden.

  3. Ich bleib dabei: Twitter ist eine Time-Waste-Machine.

    Klar kann man dort Leute kennen lernen, wie übrigens auch bei jeder anderen Netzwerk-Struktur (Browsergames, WoW, StudiVZ, Internet-Foren). Und ja, manche bekommen in 140 Zeichen sehr elegante Konstruktionen und Wortspiele hineingepresst, keine Frage. Und schnell ist Twitter allemal beim Veröffentlichen, da kommt keine Nachrichtenagentur mit.

    Aber davon abgesehen dominieren Nichtigkeiten, Eitelkeiten, Spam, “ich hab 1000 Follower”-Angeberei und BORING STUFF. Gerade weil es so einfach ist schreiben viele Menschen auch Bullshit hinein. Ich glaub ja schon bei Blogs nicht alles, was dort behauptet wird, allzu oft steckt eine sehr subjektive Weltsicht dahinter. Und Twitter ist als INFORMATIONSmedium da total unbrauchbar, es ist eine Gerüchteküche und keine Informationsquelle.

    Wer Spass dran hat – bitte. Aber das flächendeckende Twitter-Feiern geht mir ziemlich auf den Keks. So, und jetzt teert und federt mich 🙂

  4. @truetigger: Hier wird niemand geteert und gefedert. Ich respektiere Deine Einstellung und danke Dir für Deinen ehrlichen Kommentar.

    Muss halt jeder für sich entscheiden und ich möchte jetzt keine Follower-Schelte betreiben, aber vielleicht hast Du einfach nur Pech mit den Menschen gehabt, denen Du folgst. Auf Twitter sucht man sich ja seine Leute selbst aus. Ich habe da sehr nette Menschen in meiner Timeline, denen ich es auch nicht übel nehme, wenn sie auf ihre Sachen (Job, Projekte, Ideen) hinweisen, im Gegenteil, das interessiert mich sogar meistens. Ich mach das übrigens auch. Und wer das nicht mag, der liest es eben nicht. So einfach ist das.

  5. Bin gerade über #zensursula gestolpert – und muss zugeben, dass Twitter als Mobilisierungsplattform einen gewissen Charme hat. Vielleicht sollte ich meine Fundamentalkritik noch einmal überdenken – nur weil ich damit nicht klarkomm muss es ja nicht gleich doof sein 🙂

  6. @truetigger: Könnte was dran sein. 😉
    Aber im Ernst, auch für die schnelle politische Information ist Twitter genial. Gerade (vor wenigen Minuten erst losgeschickt und schon mehrfach geretweetet) macht zum Beispiel in Twitter ein Aufruf der auf Kuba zensierten kubanischen Bloggerin Yoani Sánchez die Runde, in dem sie einen Verlag sucht, der ihre spanischsprachigen Blogposts als Buch herausbringt, nachdem jetzt in Italien ihre Artikel unter dem Titel Cuba libre rauskamen.

  7. ich sehe die vorteile von twitter ja durchaus. der grund, weshalb ich da noch nicht durchstarte, ist die tatsache, dass mir ein bisschen angst und bange wird, wenn ich sehe wie hier ein hype zum (für manche schon unverzichtbaren) phänomen wird und das nächste quasi-monopol (nach google – auf anderer ebene) entsteht. als blogger kann ich da doch auf ganz andere strukturen zurückgreifen, ob hosted oder selbstgestrickt, und begebe mich nicht vollends in die hände eines einzigen unternehmens.

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