Dies ist mit Abstand die leckerste Art, Auberginen zuzubereiten. Die Kombi Auberginen, Honig und Thymian ist einfach groĂartig. Dazu geht es auch noch super einfach und schnell (in einer halben Stunde ist dieses andalusische Gericht auf die Teller gezaubert). Solche Rezepte liebe ich. Und teile sie, wie immer, gerne mit euch. So kam’s und so geht’s:
Auf das Rezept bin ich gestoĂen, als ich bei meinem Nachbarn in dem tollen «Spanien â Das Kochbuch» 1 von Claudia Roden geblĂ€ttert habe und darin auf eine Abbildung mit Auberginen in Honig gestoĂen bin. Ein altes andalusisches Rezept, geprĂ€gt von der maurischen Zeit Spaniens. Mir war sofort klar, das muss ich unbedingt ausprobieren. Und aus verschiedenen Rezepten habe ich zwei Varianten ausprobiert, die ich hier gerne vorstellen möchte. Vorneweg möchte ich euch aber das erwĂ€hnte Kochbuch der britischen Autorin Claudia Roden, der «groĂe(n) alte(n) Dame der (arabischen) MittelmeerkĂŒche» (Zitat Silke-Katinka Feltes), ans Herz bzw. an den Herd legen.
Zutaten:
1 Aubergine
2-3 El Olivenöl
1-2 EL Mehl
Salz, Pfeffer,
1/2 Glas Bier (oder Milch)
Honig
Thymian
Bei einigen Rezepten wird empfohlen, die Auberginen vor der Zubereitung 1/2 bis 2 Stunden in Salzwasser einzulegen, um ihnen die Bitterstoffe zu entziehen. Da Auberginen aber heutzutage kaum noch Bitterstoffe enthalten, kann man auf dieses Prozedere verzichten. Ich habe zwei Varianten probiert einmal mit geschÀlten Auberginen mit Milch und einmal die Auberginen samt haut mit Bier.
Hier zunÀchst die Zubereitung mit Milch:
Auberginen schÀlen und in Scheiben schneiden. In einem Teller 1-2 EL Mehl samt Pfeffer und Salz (ich habe Fleur du sel verwendet) vermischen. Die Auberginenscheiben in Milch legen und dann im Mehlgemisch wenden:
Die zweite Variante mit Bier (hier hab ich die Haut dran gelassen, es geht bei beiden Varianten natĂŒrlich mit oder ohne Haut):
Auberginen schÀlen und in Scheiben schneiden. Eine halbe Stunde vor Zubereitung in einem Glas Bier einlegen.
In einer Pfanne 2-3 EL Olivenöl (wichtig:) ganz heiĂ erhitzen, die mit Mehl bestĂ€ubten Auberginen werden darin quasi frittiert. Rechtzeitig umdrehen, damit sie nicht anbraten, sollen ja nur ein bisschen goldbraun gebraten werden, max. 10 Minuten. Danach aus der Pfanne nehmen und auf KĂŒchenpapier auslegen, damit das Fett abgesaugt wird.
Auf die (auch wichtig:) vorgeheizten Teller legen und Honig drĂŒber streichen und mit Thymian garnieren.
Beilagen nach Wahl dazu, ein Rucccola-Salat passt zum Beispiel ganz gut dazu. Ich hab die Auberginen einmal mit Grissinis (s. Abb. links) und einmal mit einem Curryreis (s. Abb. unten) begleitet. Hat beides prima gepasst.
Auch wenn ich von dem Kochbuch von Claudia Roden zu diesem Rezept inspiriert wurde, habe ich ihr Rezept gar nicht gelesen sondern mich beim Ausprobieren an diesem Rezept von Shermin Arif orientiert. Von der Bier-Variante war ich nicht nur geschmacklich ĂŒberzeugt, sondern auch, weil die Auberginen dadurch nicht so viel Fett aufnehmen. Das ist ein Trick, der in dem schönen spanischen Kochblog Directorio al paladar geschildert wird: «Truco para que las berenjenas no chupen tanto aceite al freĂr».
In diesem spanischen Video werden die Auberginen in ein anderes, fĂŒr diesen Zweck sicher auch gut geeignetes, Format gebracht: als Sticks. So eignen sie sich super fĂŒr ein Vorspeisenbuffet (das Video kann man sich auch gut anschauen, wenn man kein Spanisch kann):
https://youtu.be/zGaZ3DAGDqo
Und zum Abschluss noch ein auch aus diesem Video gelernter Trick, wie das BestĂ€uben der Auberginen noch viel leichter geht als in einem tiefen Teller: einfach 1 EL Mehl (samt Salz und Pfeffer) in eine kleine PlastiktĂŒte geben und die Scheiben (oder Sticks) darin schleudern. Schwups sind sie fertig bestĂ€ubt und können ohne Mehlverlust aus der TĂŒte in die Pfanne wandern:
Wie immer gibt’s alle Bilder auf Klick in groĂ. Lasst’s euch schmecken beim Nachkochen.
- “Spanien â Das Kochbuch”, Verlag: Christian MĂŒnchen, 2012. 512 Seiten, ca. 338 Abbildungen, ISBN-13: 978-3-86244-185-3, 19,99âŹ. im Original: “The food of Spain: a celebration”, London: Michael Joseph, 2012. [↩]
Wie passend – die Auberginen gab es gerade gestern Abend auch bei uns mal wieder. đ Spannend zu lesen, dass das Rezept ursprĂŒnglich aus einem von Claudia Rodens BĂŒchern stammt. Ich stand gestern gerade am Herd und habe mich nach dem Ursprung gefragt.
Ich lasse die Auberginen ĂŒbrigens mindestens einen halben Tag in der Milch liegen, sie saugen sich damit dann richtig voll und nehmen nicht so viel Fett auf.
Liebe GrĂŒĂe
@Shermin: Dann hatten wir gestern das gleiche Gericht. Ich hatte Claudia Rodens Buch beim Kochen nicht zur Hand und hatte mich am Samstag ein bisschen im Netz umgeschaut, dabei bin ich u.a. auf Dein Rezept gestoĂen. Die Bier-Variante fĂŒgt ja auch das Argument ins Feld, dass sich damit die Auberginen nicht mit Fett vollsaugen. Wenn man sie nur kurz und intensiv anbratet, tun sie es auch nicht. Zwei mal erfolgreich getestet, sowohl mit der Milch als auch mit dem Bier. đ
Klingt gut (und sieht gut aus). Habe es mir gerade in mein Rezeptnotizbuch aufgeschrieben und es wird demnÀchst mal ausprobiert.
Danke fĂŒr das Rezept und die Idee. đ
Jetzt habe ich Hunger! Eigentlich freue ich mich schon drauf, das Rezept nachzukochen, seit du das Foto auf Instagram gepostet hast đ Vielen Dank fĂŒr die Inspiration!
@Marc & Matthias: Ich bin mir sicher, es wird euch gelingen und genauso gut schmecken wie mir.
Oh, bei dem Anblick kriege ich gleich noch mehr Hunger. Sieht echt lecker aus!
@Elke: Hab’s am Wochenende noch mal gemacht (das hab ich davon, wenn ich Rezepte verblogge, Besuch wĂŒnschte sich dieses Gericht). Und es war auch beim 2. Mal lecker.