Arte-Doku: EU rettet nicht die Menschen sondern die Banken

Wer sich etwas eingehender und über populistische Schlagzeilen hinweg mit der sogenannten Euro-Rettung befasst, erkennt schnell, dass die finanzielle Unterstützung der EU für die von der Finanzkrise besonders betroffenen Länder wie Griechenland, Spanien oder Irland überhaupt nicht bei den Menschen ankommt, sondern der Rettung der Banken dient. Und zum Großteil stecken da auch deutsche Banken und deutsche Finanzanlagen dahinter, die “gerettet” werden. Thematisiert wird dies von den politisch Verantworlichen – allen voran den jeweiligen Finanzministern der einzelnen EU-Länder – jedoch nicht. Der Wirtschaftsjournalist Harald Schumann ist diesem Thema in dem überaus sehenswerten Beitrag Staatsgeheimnis Bankenrettung auf den Grund gegangen, den ihr euch noch bis spätestens nächsten Dienstag 5. März 2013 anschauen solltet. Danach verschwindet er wieder aus der Arte-Mediathek, durch den unsinnigen Zwang zum Depublizieren öffentlich-rechtlicher Informationsinhalte im Netz auf Druck der deutschen Verleger.

(Update 18.09.2013: Statt vormals eingebundenem Video aus der arte-Mediathek hier der Trailer zum Film, der schon lange, wie angekündigt, aus der arte-Mediathek verschwunden ist. Man beachte auch den Aufruf am Ende des Trailers.)

Im Verlauf der Eurokrise haben zahlreiche Banken gigantische Summen verloren. So sehen sich Staaten wie Griechenland, Spanien und Irland gezwungen, ihre Geldinstitute mit Milliardenbeträgen zu stützen. Aber wohin fließt das Geld wirklich? Wem schulden die maroden Banken das Geld? Der Wirtschaftsjournalist Harald Schumann sucht nach Antworten.

4 Kommentare zu „Arte-Doku: EU rettet nicht die Menschen sondern die Banken“

  1. Der Wirtschaftsjournalist Harald Schumann sucht nach Antworten. Wer sucht die nicht? Ich habe mir den Film ca. 20 Minuten angesehen. Herr Schumann war sehr emsig und hat wirklich viele Leute befragt. Es ist letztendlich ein schweres Thema. Es gibt auch in Deutschland sehr viele Personen die z.B. in Privatinsolvenz gehen müssen. Diese Personen haben zu Beginn ihres Lebens auch Geld bekommen, vielleicht auch von den Banken. Wenn diese Personen nicht richtig (gewollt oder ungewollt) mit dem Geld umgegangen sind, dann müssen diese Personen auch dafür Verantwortlich gemacht werden. Ihnen wird nach einigen Jahren ihre Schuld erlassen und das bezahlt auch der Steuerzahler. Das finde ich in Ordnung. Wenn in Griechenland ein Arbeitnehmer mit 60 Jahren in Rente gehen durfte, musste das der Staat bezahlen (in Italien gab es auch eine großzügige Rentenzahlung). Das hat der Wirtschaftsjournalist Harald Schumann natürlich nicht zu verantworten. Ob er wirklich seine Antworten gefunden hat weiß ich nicht.
    Es wird nie eine Politik in keinem Land geben die die gesamte Menschheit zufrieden stellt. Aber so lange haben auch solche Journalisten ein Lebensziel.
    Meiner Meinung nach Rettet die EU die Menschen.

  2. @Thomas: Zur Verteidigung von Schumann: Dass die EU die Banken und nicht die Menschen rettet, ist ja die von mir gewählte Überschrift für den Film. Ich denke eben, das ist das Verdienst seines Filmes: zu zeigen, worum es bei den aktuellen Transferzahlungen der EU in die Krisenländer ging: eben um die Bankenrettung.

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