Wirkung und Zukunft der Spanischen Proteste in Bild & Text

Was zu gucken – ein hervorragendes Video, via @issis – …

Let the SOL in from Arianne Sved on Vimeo.

…und was zu lesen – eine gute Analyse von Enrique Dans (@edans) zur Haltung der politischen Parteien gegenüber den Spanischen Protesten: El futuro y los partidos políticos frente a la #spanishrevolution. Tenor seines Textes: Durch Schweigen vergrößern sie das Desaster. Was Dans zu den Fehlern der spanischen Politiker sagt, ist durchaus auch lehrreich für die politischen Parteien in Deutschland. Als Kostprobe für nicht Spanischsprechende übersetze ich einen Abschnitt aus dem Text:

Por el momento, la respuesta de los políticos al movimiento 15M ha sido de una pasividad total. No se comenta nada, no se le da importancia, no se dice nada. La mejor receta para el desastre. Lo comentamos antes de las elecciones, y es preciso volverlo a reseñar: los políticos pretenden hacer que este movimiento no existe, hacen oídos sordos y se tapan los ojos ante una ciudadanía indignada que sigue exigiendo cambios. Creen que esto va a desaparecer solo. Y no es así.

Die Sendung mit der Maus würde sagen: «Das war spanisch». Nun das Ganze auf Deutsch:

Bisher beantworten die Politiker die Bewegung 15M (Anm. d. Ü.: nach Startdatum 15. Mai benannt) absolut passiv. Sie kommentieren nichts, schenken ihr keine Beachtung, sie sagen einfach nichts. Das beste Rezept für ein Desaster. Wir haben das schon vor den Wahlen gesagt, und es soll nochmal erwähnt werden: die Politiker versuchen so zu tun, als ob es diese Bewegung nicht gäbe, sie verschließen Augen und Ohren vor der empörten Gesellschaft, die weiterhin den Wandel fordert. Sie glauben, dass das alles wieder von alleine verschwinde. Dem ist aber nicht so.

5 Kommentare zu „Wirkung und Zukunft der Spanischen Proteste in Bild & Text“

  1. Ich bin den andauernden Spam von Leser Nusquam hier leid. Unter jedes Posting der letzten Tage kommentiert er als Troll, der natürlich nur auf Provokation aus ist, die enttäuschten Spanier sollten doch wie ihre Großeltern auswandern. Das ist nicht nur barer Unsinn, sondern hat auch mit seriöser Diskussion nichts zu tun. Renitentes Kommentarspamming brauche ich mir hier nicht gefallen zu lassen. Meine Leser wissen, dass ich hier keine Zensur ausübe. Ich habe die bisherigen Kommentare von Nusquam, samt seiner Links, geduldig stehen lassen, aber nun ist das Limit des Erträglichen erreicht. Ich bitte meine Leser um Entschuldigung für diesen Off-Topic-Kommentar.

  2. Hallo Markus, da hab ich wohl was verpaßt…jedenfalls danke ich dir als Spanier für das Berichten, eine Berichtestattung die eigentlich von unseren Medien übernommen werden müßte…
    Ich weiß nicht wer dieser Typ ist, aber wenn man keine Ahnung von etwas hat, sollte man den Mund halten. Offensichtlich war er nie in Spanien (Mallorca zählt nicht) bzw. hat auch noch nie lange genug dort gelebt um eine Meinung zu diesem Thema abzusondern.
    Warum wird nicht mal über den globalen Zusammenhang dieser Katastrophen in den einzelnen Ländern gesprochen und sich darüber aufgeregt? Wie wäre es, wenn wir den Fokus auf die Machenschaften der Banken richten, die durch Gezocke die bestehenden Strukturen ins Wanken gebracht haben und weiter bringen? Die zocken nämlich lustig weiter und kassieren schön ab. Nicht zu verachten, daß wir als Steuerzahler das alles abfangen dürfen. Ich glaube, daß man sich vielleicht eher darüber aufregen sollte.

  3. @Aengelchen: Du sagst es und Deine berechtigten rhetorischen Fragen bedürfen keiner Antwort. Ganz im Sinne Deiner Kritik drückt sich auch einer der Protestteilnehmer aus Barcelona aus, der auf die von Telepolis gestellte Frage, warum man in Spanien gegen das Zweiparteiensystem demonstriere, geantwortet hat: «Die Proteste…

    …richten sich gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik, für die eben diese beiden Parteien verantwortlich gemacht werden und damit das Land tief in eine Krise getrieben haben. Banken und Unternehmen werden gestützt, die für die Krise verantwortlich sind. Ihre Opfer sollen nun auch noch dafür bezahlen: Millionen, die ihren Job und viele dazu noch die Wohnung verloren haben. Ihre Löhne und Renten werden gesenkt und Sozialleistungen gestrichen, etc. Die Krönung ist, dass Banken Milliarden bekommen und der Staat erhält nichts als Gegenleistung für das Geld. Sie sollen es nicht einmal zurückzahlen, falls sie wieder Gewinne machen.

  4. @Herbert: Von schlechtem Gewissen kann keine Rede sein. Erstens bin ich nicht für den Fortgang der Dinge in Spanien verantwortlich und zweitens berichte ich hier, wenn es etwas grundsätzlich Neues gibt (v.a., wenn etwas bei unseren Medien keine Erwähnung findet).

    Die Funkstille hängt unter anderem damit zusammen, dass mittlerweile auch bei uns in den Medien einigermaßen regelmäßig über die Proteste und ihren Fortgang berichtet werden. Beispiele:

    – ZEIT (Leserartikel): Die Rebellion der Empörten

    – NZZ: Spaniens Protest-Camps weichen

    – WELT: Proteste eskalieren – Tausende blockieren Parlament

    Die Proteste werden momentan von den ehemals fortlaufend abgehaltenen Camps, die selbstverständlich nicht über Wochen durchgehend sinnvoll am Leben zu halten waren, in einzelne Aktionen/Demonstrationen umorganisiert. Von der Gewaltanwendung in Barcelona (s. WELT-Art.) hat sich die Bewegung Democracia Real Ya aufs Schärfste distanziert.

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