Hirnforscherin Jill Bolte Taylor über ihren eigenen Hirnschlag

«Who are we?» fragt die Hirnforscherin Jill Bolte Taylor in diesem ergreifenden Vortrag, in dem sie von ihrem eigenen Hirnschlag erzählt, wie sie den schleichenden Verfall ihrer Hirnfunktionen erlebt hat und welche Schlüsse sie aus dem Erlebten für ihre Forschung und für das philosophische Verständnis – Who are we? – zieht. Ein überaus sehenswerter Vortrag, der einen vor allem gegen Ende ob seiner Emotionalität mehr als ergreift. Selten so eine beeindruckende Präsentation gesehen. Die Bedeutung dieses tragischen Schicksalsschlages vom 10. Dezember 1996 für ihre Forschungsarbeit fasst Jill Bolte Taylor mit diesen Worten zusammen:

How many brain scientists have been able to study the brain from the inside out? I’ve gotten as much out of this experience of losing my left mind as I have in my entire academic career.

Wer sich dieses Video anschaut (hier auch mit größerem Bild), opfert 20 gut investierte Minuten seiner wertvollen Zeit. Versprochen! Die Transkription des Vortrages kann hier nachgelesen werden, ihr Buch heißt «My Stroke of Insight: A Brain Scientist’s Personal Journey».

[via vowe]

16 Kommentare zu „Hirnforscherin Jill Bolte Taylor über ihren eigenen Hirnschlag“

  1. Timon: Und ich danke dir für diesen Kommentar, der meinen Hinweis unterstützt. In Zeiten der schnellen Info-Häppchen-Aufnahme überlegen es sich die Leser schon, ob sie sich ein knapp 20 Minuten langes Video antun sollen. Ich finde hier lohnt es sich besonders.

  2. Die TED-Vorträge sind immer wieder klasse, inspirierend, berührend und ich habe gerade in dieser Hinsicht schon öfter bei mir gedacht: Toll, dass wir heute das Internet und die nötigen Techniken haben, so dass solche Vorträge weltweit verfügbar gemacht werden können. Jill Bolte Taylors Vortrag ist genau so wie Du es beschrieben hast und die investierte Zeit lohnt sich ganz sicher!

  3. Hallo, vielen Dank!!! Das ist wirklich ein sehr interessantes Video. Ich habe übrigens Deinen Blog in unseren Aggregator mit aufgenommen http://deu.i-iter.org – ich wollte Dir die nächsten Tage sowieso deswegen schreiben. Tja, war gut so, sonst hätte ich diesen Beitrag hier wahrscheinlich nicht gesehen und gelesen. Ich hoffe das ist OK für Dich.
    Grüße aus Italien 🙂
    Sabine

  4. @Liisa: Ja, über den ein oder anderen TED-Vortrag habe ich mich im Vorfeld auch schon gefreut, aber dieser ist bisher der beste.

    @Sabine: Zum Einbinden meines Blogs (ich bleibe bei der ursprünglichen Artikelwahl das Blog): Ich weiß zwar nicht, wozu das gut sein soll (und ich hatte bisher noch keine Zeit, mir dein/euer(?) Projekt anzuschauen, verstehe auch nicht, wieso ihr dort zu den per Feed aggregierten Artikeln eine Kommentarmöglichkeit bei euch anbietet, habe aber nichts dagegen, da ihr die Autoren nennt und verlinkt und – außer einem gemeinnützigen Spendenaufruf – keine Werbung schaltet und die Inhalte unter der gleichen Creative Commons-Lizenz veröffentlicht, wie ich hier. Schöne Grüße nach Italien, das ist ja heute schon der zweite Kommentar aus Bella Italia. 😉

  5. Ja, und ca. 1-2 Mal die Woche gibt es bei den TEDtalks neue Vorträge aus dem titelgebenden Bereich “Technology – Entertainment – Design”. Wer den RSS-Feed von TEDtalks abonniert, verpasst keinen davon.

  6. Valentin, vielleicht führt auch das gerade zu dem großen Erfolg dieses Vortrages: er wirft Fragen auf, die viele von uns sich stellen – und er hat den Mut Emotion jenseits der rationalen wissenschaftlichen Betrachtung zu zeigen. Faszinierend.

  7. Unglaublich interessant! Hätte ich zu meiner Magisterprüfungsphase gebrauchen können, war nämlich eins der Themen :-). Danke für den Hinweis, LG, A.

  8. Aengelchen: freut mich. Ich bin beeindruckt, wie viele Leute sich die Zeit nehmen, diesen tollen Vortrag anzuschauen. Wie Liisa oben schon schreibt: gut, dass wir das Internet haben.

  9. Absolut richtig. Mitreissend.
    Hab den TED-Feed schon länger abonniert. Und bin auf der Suche nach einer Flashversion auf deinen Beitrag dazu gestossen.

  10. Thank you for that. Jill Bolte Taylor’s My Stroke of Insight is one of the most incredible stories I’ve heard in a long time. Her TEDTalk video blew my mind wide open to new possibilities. On the one hand, there’s what she went through and how she emerged from it. On the other hand, there’s what she can teach all of us.
    I saw the 4 part Oprah interview on Oprah dot com Soul Series and I did learn a lot from that, but I’d like to find our more of how to do what Dr. Taylor did, without having a stroke of course!
    Thin how many of us are living too much in the head, and not the heart. And of course, you can’t get more left brain than a Harvard Brain Scientist. Isn’t it ironic that she should be the one to have the stroke and transform from the quintessential left brainer into this “”seen the light”” disciple of finding inner peace?
    I hope this movement keeps going. Maybe there will be My Stroke of Insight classes where we can practice what Jill Bolte Taylor is preaching.

  11. Harald, vielen Dank für den Hinweis auf Deine Übersetzung. So könne auch menschen, die im Englischen nicht so fit sind, in den Genuss der beeindruckenden Worte von Jill Bolte Taylor kommen.

  12. Dieser Beitrag ist sehr hilfreich für mich. Meine rechte Gehirnhälfte, die sich lt. Jill mit der Gegenwart beschäftigt, scheint zu funktionieren. Die Linke ist meiner Vermutung nach geschädigt, denn: Sobald ich mich gedanklich länger mit der Vergangenheit oder Zukunft beschäftige, habe ich Probleme. Insbesondere am Vormittag und in Stress-Situationen.

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