Foto: froschperspektive|photocase
Zur Zeit findet in DĂŒsseldorf die Jahrestagung der deutschen Schlafforscher statt. Ja, sowas gibt es: Schlafforscher. Herrliches Wort. Und eben weil die Schlafforscher gerade tagen (und nicht – der Kalauer sei erlaubt – nĂ€chtigen) gibt es momentan wieder zahlreiche Meldungen rund um das Thema Schlaf (wie ein Blick in Google News zeigt).
Die Schlafforscher haben auch einen geschĂ€ftsfĂŒhrenden Vorsitzenden und der heiĂt Ingo Fietze, ist selbstverstĂ€ndlich auch Schlafforscher und wurde gestern im Deutschlandfunk interviewt: «PlĂ€doyer fĂŒr Ausgeschlafene». Bei der Beantwortung der Frage, ob zu wenig Schlaf auf Dauer schĂ€dlich sei, werden nicht nur fĂŒr mich als chronischen Kurz-SchlĂ€fer auf den ersten Blick beĂ€ngstigende Antworten gegeben, sondern es fallen auch so herrliche Begriffe wie etwa Kernschlaf oder WohlfĂŒhl-Schlafmenge:
Sechs Stunden Schlaf ist genau die Grenze. Wir sagen, wir brauchen als normaler SchlĂ€fer mindestens diese sechs Stunden. Das ist der so genannte Kernschlaf. Dann hat aber jeder individuell seine eigene WohlfĂŒhl-Schlafmenge, nennen wir das. Die liegt bei mir ungefĂ€hr bei sechseinhalb Stunden, bei dem Durchschnittsdeutschen aber so bei sieben, siebeneinhalb Stunden.
Das ganze Interview (Dauer 7:22min) ist dank des guten Services des Deutschlandfunks auch noch nachtrÀglich zu hören:
[Update 22:15 Uhr: Lesenswerte wissenschaftliche Analyse zum Thema Schlaf bei Herrn Fischer: «Wir brauchen Schlaf – aber bekommen wir genug?». Danke an Herrn Quintus fĂŒr den Hinweis in den Kommentaren.]
NatĂŒrlich gibt es keinen Anlass zur Panik. Klar sollte man auf Dauer keinen Raubbau am eigenen Körper betreiben, indem man Defizite in seinem Zeithaushalt durch Abbau der Schlafzeiten auszugleichen versucht, aber wenn man – so wie ich – feststellt, dass man auch ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum wirklich nicht mehr als 5-6 Stunden tĂ€glichen (oder besser nĂ€chtlichen) Schlaf braucht, und damit auch sehr gut fĂ€hrt und sich durchgehend fit und wohl fĂŒhlt, dann sollte man sich auch nicht beunruhigen. Ich bin heilfroh ĂŒber die Zeit, die ich gewinne, dadurch dass ich mit so wenig Schlaf auskomme, der im ĂŒbrigen bei mir auch stets ein sehr intensiver und erholsamer ist. Und wer mehr Schlaf braucht, der soll ihn sich auch gönnen. Mir ist die genutzte Wachzeit eben wichtiger.
Wie viel Schlaf braucht (gönnt) ihr (euch) denn so im Schnitt?
Entschieden zu wenig. Heute nacht waren es knapp sechs Stunden, nach Kino und vor Arbeit.
(Es liegt aber auch nicht immer an mir; zwischendurch war kurzes Erwachen, weil der kleine dicke Ritter im Nebenzimmer sich meldete. Manchmal kann man da eine halbe Stunde oder mehr Schlafmangel extra kriegen.)
Oh ja, Rochus, das ist natĂŒrlich ein ganz besonderer Schlaf-VerkĂŒrzer. đ
Zu deren Schlaf hab ich eben bei Photocase, auf der Suche nach einem Symbolbild fĂŒr meinen Artikel, auch ein nettes Foto gefunden. So kann ich es ja noch hier in den Kommentaren unterbringen.
An Schultagen schlaf ich meist ca. sieben Stunden, wobei ich dann nicht unbedingt fit bin und den Schlaf teilweise im Bus nachhole. An freien Tag kann es da auch schon mehr Schlaf sein, aber ich kann mich auch schon an Tage erinnern, wo ich das Schlafen mal auf 2-3 Stunden verkĂŒrzt hab oder komplett ausfallen lieĂ. Zu empfehlen ist das aber nicht regelmĂ€Ăig đ
@Markus: Schönes Bild!
Ich verkĂŒrze ja auch die Nacht mal gerne m.o.m. mutwillig, vor allem, wenn ich an lĂ€ngeren Texten sitze. Sechs Stunden ist da (in meinem Alter!) zur Zeit die absolute Untergrenze, es darf dann am Wochenende gerne etwas mehr sein…
Carsten: danke fĂŒr den Einblick in deine Schlafgewohnheit. Ab und zu hab ich auch schon mal komplett durchgearbeitet (etwa wenn eilige ĂbersetzungsauftrĂ€ge erledigt werden mĂŒssen), aber das ist dann natĂŒrlich ein ganz ĂŒbler Raubbau an Körper und Geist, den man, wie du schon sagst, nicht empfehlen kann.
Hallo Markus,
ich gehöre wohl eher zu den 7 bis 7,5-Stunden SchlĂ€fern, seit mittlerweile 6 Jahren jedoch fast jede Nacht mit mindestens einer kurzen Unterbrechung – frĂŒher wegen des Hungers und jetzt wegen des Pipidrangs der beiden Kurzen. Zum GlĂŒck schlafe ich fast immer sofort wieder ein – im Gegensatz zum meinem Angetrauten, der sich oft danach noch wach im Bett herum wĂ€lzt.
Zugegeben: manche MĂŒtze Schlaf hole ich mir beim heute-journal, um zu den Tagesthemen wieder fit zu sein.
Das ist bei mir so, wie bei dir, lieber Markus, wenn du als Beifahrer in einem Auto Platz nimmst.
Entscheident zuwenig.
Gestern waren es knapp 3 Stunden.
Aber fehlenden Schlag kann man prima mit Kaffee kompensieren..
@Andrea: Ja, die Kids verkĂŒrzen natĂŒrlich den Schlaf, wie Rochus auch schon angedeutet hat.
Und zum Einschlafen auf dem Beifahrersitz: Es gilt bei mir nach wie vor, dass, wenn ich irgendwo ruhig sitze, der Körper oft Schlaf nachholen will (als ich noch fast tĂ€glich in die Stabi gefahren bin, schlief ich auch regelmĂ€Ăig in der U-Bahn ein, jedoch ohne den Ausstieg zu verpassen). Und ganz schlimm ist es fĂŒr mich natĂŒrlich beim Schlafdefizit wĂ€hrend der Filmfestivals: da fĂ€llt es mir auch bei richtig guten Filmen oft schwer, die Augen auf zu halten.
@Ole: Ja, der Klassiker, Kaffee statt Schlaf. Das ist dann aber richtig ungesund, doch das weiĂt du sicher. Die Theorien darĂŒber was gesund oder ungesund ist, gehen natĂŒrlich auch in alle Richtungen. Ich halte es da immer ganz einfach (andere sagen naiv): wenn etwas schĂ€dlich ist, werde ich es schon merken. Der Körper sendet dann schon Signale und auf die sollte man unbedingt hören.
Wie jetzt, Schlafmangel + Kaffee ist ungesund? đ
Schwieriger finde ich es, da das richtige MischungsverhĂ€ltnis zu finden, um weder ĂŒberdreht noch mĂŒde zu sein.
In mir kĂ€mpfen der Drang, sehr frĂŒh aufzustehen und der Drang, sehr spĂ€t ins Bett zu gehen einen ungleichen Kampf. Vielleicht sollte ich tagsĂŒber schlafen, so gegen 16 Uhr ist in der Regel der Tiefpunkt meiner Leistungskurve erreicht.
@rrho: Dein Gravatar passt so schön zum Kommentar đ
@Faustus: Was gewinnt denn: das frĂŒhe Aufstehen oder das spĂ€te Zu-Bett-Gehen? Oder beides, und der Schlaf verliert?
@Markus: Was jetzt natĂŒrlich interessante SchluĂfolgerungen auf meine Lebenshaltung und/oder -fĂŒhrung zulĂ€Ăt…
8 Stunden im Schnitt. Wenn ich powern muss wird mittags kurz genappt und dann weitergepowert, mit kaffee kann ich dann den schlafbedarf auf 1-5 stunden runterfahren, liege dann aber bei nĂ€chster gelegenheit auch mal 10 stunden in der koije. đ
Ăbrigens ist ja der rechts oben verlinkte Artikel Fit durch Schlafentzug hier wirklich ganz lehrreich…
@Steffen: Auch interessant. Ja, so findet jeder seinen Schlaf- und Arbeitsrhythmus. Und das eine bedingt wie so oft das andere.
@rrho: Oh ja, eine alte, damals unkommentierte Perle aus dem T&B-Archiv. Manchmal macht das Plugin Related Posts (zur Zeit offline) zur Anzeige der theamtisch verwandten Artikel richtig gute Arbeit und Sinn. Das Thema Schlaf kam hier schon öfter vor, wie man sieht.
Noch ein kleiner Querlink zu Herrn Fischer, der sich diesem Thema in seiner ĂŒblich fundierten Art gewidmet hat: Wir brauchen Schlaf – aber bekommen wir genug?
Oh ja, das Thema Schlaf ist ja bei Herrn Fischer sehr ausfĂŒhrlich behandelt. Muss ich mir bei Gelegenheit mal nĂ€her anschauen. Danke fĂŒr den Hinweis, Herr Quintus.
Ich halte es da mit Jon Bon Jovi, “You can sleep, when you’re dead”.
Schlafe eigentlich nur, wenn ich dann unbedingt muss, das Leben ist so kurz, da ist jede verschlafene Stunde irgendwie schade.
Ja, ich weiss, das hat eine Tendenz zum Ungesunden, aber was ist heute schon noch wirklich gesund? đ
Frau Jekylla, auch Fassbinder sagte immer, schlafen könne er auch, wenn er tot sei. Mit 38 hatte er sein Ziel erreicht. Was aber sicher nicht nur am Schlafentzug lag. đ
Na herzlichen Dank, aber Sie sehen, irgendwas mache ich zumindest richtiger als Fassbinder đ
Ich nannte Fassbinder ja nur in Analogie zu Bon Jovi, dass Sie es besser machen, steht auĂer Frage. đ
Wenn ich mal in Richtung Fassbinder-Lookalike mutiere, ueberdenke ich das auch noch mal đ
Frau Jekylla, so viel Schlaf können Sie sich gar nicht entziehen, um dahin zu kommen.
7,5 Std, Tendenz sinkend. Habe ja auch gehört, dass es mit dem Alter abnimmt. Senile Bettflucht oder so Àhnlich?
man beachte die uhrzeit meines kommentars ;-). bei mir sind’s in der regel 5 bis 6 stunden. wenn ich weniger schlafe, bin ich unproduktiv am nĂ€chsten tag. schlafe ich lĂ€nger, wache ich morgens deutlich fitter auf, was wohl ein zeichen ist, dass ich frĂŒher ins bett gehen sollte. aber so ist das eben mit den nachtarbeitern. nachts hat man seine ruhe, dann kann man all die unerledigten dinge nachholen…
@Markus:Je nach Epoche. Zur Zeit stehe ich eher frĂŒh auf, aber in meinem Leben ist 8:15 auch schon sehr frĂŒh. Ich baue aber aus und ziele auf 6:15…
@Herr Punkt Markus: Erstmal willkommen im Kommentarbereich auf T&B (gut dass Sie den Punkt vor dem Namen fĂŒhren, so unterscheiden wir uns ganz gut, das Ăbrige erledigt ja der Gravatar)!
Also, wenn ich im *hĂŒstl* mittleren Alter schon so wenig schlafe, dann lĂ€uft es bei mir im Alter wohl auf einen senilen Bettnihilismus hinaus. đ
@Marco: Ja, die Nachtarbeit, das stimmt wohl, da hat man seine Ruhe. Und wenn’s gut lĂ€uft, warum sollte man zwanghaft ins Bett?
@Faustus: Der Mensch braucht Ziele im Leben, warum also nicht 6:15 als Ziel!? đ
Hi Markus, ich beneide alle die so wenig Schlaf benötigen! Mir tut es auch furchtbar Leid um die verschlafene Zeit, aber leider brauche ich um glĂŒcklich zu sein noch immer sehr viel Schlaf. Unter der Woche quĂ€le ich mich mit sieben, manchmal sechs Stunden. Ich komme am Abend schlecht ins Bett (weil ich eine Nachteule bin) und am Morgen immer schlecht raus (nix Wurm fĂŒr Vogel). Deshalb ist mein WE heilig, da schlafe ich immer sehr lange. Liegt aber auch daran, dass ich gerne am Abend lange ausgehe und den Schlaf demnach brauche. Ausgeschlafenen Wochenstart! LG, A.
Ja, so unterschiedlich sind die Schlafpensen halt. Auch dir einen schönen Wochenstart (ausgeschlafen bist du ja sicherlich nach dem Langschlaf-Wochenende). đ
hi, ich bin 17 un schlafe jede nacht so um die 10 stunden, wenn ich nich so lange schlaf dann weil ich zur arbeit muss, aber ich fĂŒhle mich danna uch nich gut wenn ich meine 10 stunden nich geschlafen hab …
meine frage, is 10 stunden schon zu viel shclaf und wenn ja, wie viel schlaf is fĂŒr mein alter richtig?
Kristin, 10 Stunden scheint mir unheimlich viel, vielleicht aber auch nur deshalb, weil ich nur halb so viel schlafe. đ
Ich denke, dass muss jede/r fĂŒr sich selbst wissen, wie viel sie/er schlĂ€ft. Um es fĂŒr dich auszutesten, mĂŒsstest du halt mal sehen, ob du auch mit weniger Schlaf genau so gut klar kommst. Wenn ich jeden Tag fĂŒnf Stunden weniger Zeit zur VerfĂŒgung hĂ€tte (falls ich auch 10h schlafen wĂŒrde), wĂŒsste ich gar nicht mehr, wie ich alles erledigen soll, was ich machen muss und gerne machen will.
man sollte nicht vergessen, dass der mensch mit zunehmendem alter aber auch weniger schlaf benötigt. daher ist es nicht verwunderlich wenn ein mittdreissiger eben kĂŒrzer schlĂ€ft als eine siebzehnjĂ€hrige. ob man zu viel oder zu wenig schlaf bekommt, teilt einem der eigene körper schon mit.
@Marco: Vollkommen korrekt.
Ich schlieĂe mcih Markus an. Ich , als Student :), schlafe im Moment auch selten unter 9h und oft ĂŒber 10. Ich schlaf die Zeit aber auch ziemlich durch und verdammt gut :P. Sollte ich mal versuchen das runterzuregeln? Vllt gehts mir ja dann gar ni schlechter und ich gewinne 3h am Tag zum… naja was Studenten halt so machen.
ich brauch nur 5 bis 6 stunden. mein freund ist doof, der schlÀft immer viel lÀnger
Nun ja, sagen wir es mal so: fĂŒr dich ist es vielleicht doof, dass er so lange schlĂ€ft, aber ob er deshalb gleich doof ist? Vielleicht braucht er den Schlaf eben.
Nach unseren Recherchen sind es sechs bis sieben Stunden. Siehe: Wieviel Schlaf braucht der Mensch?
@Schraegschrift: So allgemein kann man das nicht sagen, finde ich. Jede/r muss das fĂŒr sich selbst austarieren. Aber danke fĂŒr den Hinweis auf die interessante AnnĂ€herung an das Thema Schlaf.
jo. Gibt auch in meinem Umfeld genug Leute die neun Stunden brauchen. Ich persönlich fĂŒhle mich tagsĂŒber definitiv besser wenn ich nur sechs Stunden geschlafen habe.
Mein Schlafvolumen ist immer sehr unterschiedlich.
Ich denke nicht ĂŒber Schlafstörungen klagen zu könnnen, denn ich werde tĂ€glich gegen 23 Uhr mĂŒde, mal frĂŒher mal spĂ€ter. Das halte ich fĂŒr absolut normal.
Jedoch ist es bei mir so, dass ich immer gegen 6 oder 7 Uhr, eher frĂŒher als spĂ€ter, wach werde.
Und dabei ist es in der Regel egal, wann ich ich ins Bett gegangen bin. Kann also auch um 3 Uhr Morgens gewesen sein, ab ca. 6.30 Uhr Morgens bin ich dann hellwach.
Kann das gesund sein, wenn der Körper mit so wenig Schlaf auskommt?
Ja, Andreas, das mit der inneren Uhr berichten ja viele. Ich kann dazu wenig sagen. Dadurch, dass ich immer so wenig schlafe, werde ich kaum von selbst, sondern immer nur durch den meist frĂŒh gestellten Wecker wach.
Ob es gesund ist, mit so wenig Schlaf auszukommen, vermag ich nicht zu sagen. Bin ja kein Mediziner. Ich selbst kann nur berichten, dass ich so gut wie nie krank bin, mich immer wohl fĂŒhle und regelmĂ€Ăig wenig (~5h) schlafe.
@xy: FĂŒr AuĂenstehende ist es schwer, Dir hier eine Empfehlung zu geben. Auf Tabletten wĂŒrde ich aber nicht zurĂŒckgreifen. Wie man an den vielen Kommentaren hier sehen kann, ist das Schlafpensum jedenfalls etwas sehr individuelles. Man kann also nicht allgemein sagen, wieviel Schlaf zu wenig oder zu viel ist. Das muss jeder fĂŒr sich ausprobieren. Bei Dir kommt ja noch die Problematik mit der Nachtschicht hinzu.