Deichtorhallen Hamburg verzaubert mit Horizon Field

Deichtorhallen Hamburg verzaubert mit Horizon Field

Diese Ausstellung in den Deichtorhallen ist aus mehreren Gründen außergewöhnlich. Es fängt schon vorm Betreten an: Man muss sich draußen in eine Liste eintragen und unterschreiben, ehe man rein darf. Dann heißt es Schuhe aus: Zutritt nur barfuß oder auf Socken erlaubt. Kommt man rein in die wunderschöne, mittlerweile 100 Jahre alte, Deichtorhalle entlockt es dem Besucher direkt ein erstes «Aha!», «Wow!», «Oh!», oder wie immer der Ausdruck des Erstaunens lauten mag: da hängt in 6 Meter Höhe beinahe die ganze Halle (2500 qm) füllend eine 70 Tonnen schwere Stahlplatte, die man über eine Treppe be- und von der man über eine andere gegenüberliegende Treppe wieder herabsteigen kann. Ordungspersonal, das in anderen Ausstellungen die Funktion hat, darauf zu achten, dass die Besucher genügend Abstand zu den Kunstwerken halten, achtet darauf, dass man die richtige Treppe nimmt, und dass oben immer nur eine Person gleichzeitig über die Hängebrücke auf das schwarz lackierte Plateau aus Stahl und Holz schreitet. Und dann beginnt das, was man ‘Kunst am eigenen Leib erfahren’ nennen könnte.

Horizon Field von Antony Gormley ist ein herausragendes Beispiel dafür, dass die Kunst im Auge des Betrachters stattfindet. Und hier nicht nur im Auge sondern im Körper. Die Bewegung der anderen überträgt sich sofort auf einen selbst. Springt man selbst auf der Platte ‘rum, hat das auch direkte Auswirkung auf die anderen Besucher. Und das Licht, und die Spiegelung: ein Traum.

Ich war gestern mit Frau Indica dort. Meine Fotos davon könnt ihr im Album auf Google+ sehen. Und sicher in Bälde auch viel bessere Bilder bei Frau Indica, denn sie hatte eine professionelle Kamera dabei, während ich nur wild mit dem Handy knipste. Ein kleines Video hab ich auch mal aufgenommen, um einen bewegten Eindruck der Atmosphäre vor Ort zu geben:

Horizon Field Hamburg from Markus Trapp on Vimeo.

Bis zum 9. September (verlängert bis) 16. September 2012 habt ihr Zeit, diese ganz und gar außergewöhnliche Installation für euch zu entdecken. Kann das nur empfehlen. Auf ausdrücklichen Wunsch des Künstlers ist der Zutritt übrigens frei. Find ich klasse. Werden Kinder unter sechs mitgenommen, muss eine persönliche Haftungserklärung unterzeichnet werden. Gerade auch für Kinder ist das ein ganz großer Spaß.

Und zum Abschluss noch ein Beitrag der Deutschen Welle über Horizon Field in Hamburg:

Und dies sagt Antony Gormley über die zukünftigen Pläne zu seinem Projekt:

P.S.: Unter horizonfieldhamburg.com kann man seine Eindrücke und Bilder teilen.

Update 23.07.2012: Stefan Haase hat auf Google Plus dankenswerterweise auf dieses großartige Bilderschau auf Flickr hingewiesen, bei der man den Aufbau von Horizon Field Schritt für Schritt verfolgen kann: Foto-Diary: Aufbau HORIZON FIELD HAMBURG . Sehr beeindruckend.

8 Kommentare zu „Deichtorhallen Hamburg verzaubert mit Horizon Field“

  1. Oh, DAS wäre auch was für mich! Aber ich befürchte, bis 9.9. werde ich es nicht nach Hamburg schaffen. Höchstens auf der Rückreise aus Norwegen einen Tag, bevor diese Ausstellung zu Ende ist. Mal sehen. Jedenfalls sehr beeindruckend!

  2. @Elke: Solltest Du den Zwischenstop noch kurzfristig einlegen, sag Bescheid. Ich würde da auch nochmal hingehen. Wirklich faszinierend, und ich bin mir sicher, Dir wird das garantiert auch gefallen.

  3. Danke, ein schöner Tipp. Da ich noch im August für ein Wochenende nach Hamburg fahren werde, kann ich mir die Ausstellung wahrscheinlich ansehen. Deiner Beschreibung nach ist sie auch ganz nach meinem Geschmack 🙂

    Wird sofort in die Planung eingebaut!

  4. Toll

    Das ist mal Kunst… 🙂

    Wir beneiden dich um dieses wunderschöne Erlebnis. Das macht ja selbst beim Anschauen zu Hause schon Laune. Wie muss das erst Live gewesen sein? Wohl mit Worten kaum zu beschreiben.

  5. @Thomas: Ja, das ist Kunst zum Anfassen (oder besser zum Draufsteigen). Schade, dass ich das nicht schon ‘ne Woche früher kannte, wäre ja auch was für den Besuch aus dem Saarland gewesen. 😉

  6. Das sieht ja super aus! Ich habe ja schon ein paar Sachen von Gormley in London und Liverpool gesehen, aber sowas noch nicht. Schade, dass ich so weit weg bin…
    Übrigens würde dir sicher Olafur Eliasson gefallen, falls du den nicht schon kennst – leider momentan keine Ausstellung in D.

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