Einsicht in Gleitsicht – in Treue zu Transitions

Kann so nicht weiter gehen: Twittern über den Brillenrand
Originalfoto von Joe Meyer am 1.9.2012 vor dem 2:1-Sieg des FCSP gn Sandhausen.

Es kann ja nicht angehen, dass ich zum Twittern, Lesen und Arbeiten am Rechner immer über die Brille schauen muss. Eine Gleitsichtbrille muss her und heute ist endgültig die Entscheidung gefallen.

Nach dem Wochenmarkt-Einkauf bin ich heute zum Optiker meines Vertrauens marschiert. Und zwar zu dem traditionellen Wandsbeker Optikerhaus Kelb, wo ich bereits im August 2010 meine aktuelle Brille gekauft hatte. Seinerzeit vorgestellt im Artikel Die neue Brille ist da – mit den Transitions-Gläsern. Damals hatte ich mich noch gegen Gleitsichtgläser gewehrt, wegen dem mittlerweile als unsinnig betrachteten Argument, dass ich doch mit 44 noch gar nicht so alt sei, um schon auf Gleitsicht-Brille um steigen zu müssen. Aber es hat ja keinen Zweck, die Realität nicht zu akzeptieren. Seit einem Jahr nervt es mich zusehends, dass ich im Nahbereich keine Brille mehr brauche bzw. die auf der Nase sitzende beim nahen Sehen hinderlich ist. Zum Lesen oder beim Arbeiten am PC (90 % meiner Arbeitszeit) ziehe ich sie aus. Aber schon beim TV-Schauen und gleichzeitigen Twittern/Recherchieren am iPad wird es kritisch. Bei Vorträgen sehe ich entweder nur noch mein Publikum oder meine Notizen. Beides geht nicht mehr oder nur noch mit schwierigen Verrenkungen. Also, Eitelkeit hintangestellt und pro neue Brille entschieden. Längst überfällige Einsicht in Gleitsicht.

Und dieses gut Stück wird es werden: Eine Oakley Deringer in Satin Black. Bei gut aussehenden Menschen schaut sie in etwa so aus:

Meine nächste Brille: Deringer von Oakley

Wie sie bei mir aussehen wird, seht ihr dann im Dezember, hust. Da meine gewünschte Farbe vor Ort nicht vorhanden war, muss sie erst beim Hersteller in Italien bestellt werden. Bis sie kommt, dauert es 10 Tage. Nochmal 10 Tage braucht es dann für die Anfertigung der Gläser. Und die werden ganz passgenau zum Gestell und zu meinen persönlichen Maßen angefertigt. Selbstverständlich habe ich mich wieder für selbst-tönende Transitions-Gläser entscheiden, wie schon seinerzeit von Radrennsport-Experte Herrn Sparschäler empfohlen. Als ich heute beim Optiker die Transition-Story erwähnte, meinte er, die Oakley-Brille sei auch das Modell der Wahl von Lance Armstrong gewesen. Ehe die Marke den Sponsoren-Vertrag mit ihm aus nachvollziehbaren Gründen aufgekündigt hatte. Aber Armstrong hat mit meiner Entscheidung nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Deshalb folge ich auch nicht dem Boykottaufruf von Oakley-Brillen. 😉

Gut, dass es also noch etwa drei Wochen dauert, bis die neue Brille fertig sein wird. Die Angelegenheit wird nämlich nicht ganz preiswert, Qualität hat nun mal ihren Preis. Und so lange kann ich schon mal eisern sparen.

19 Kommentare zu „Einsicht in Gleitsicht – in Treue zu Transitions“

  1. Da hast du ja mal wieder Geschmack bewiesen bei der Auswahl deiner neuen Brille. Der Entscheidungs- und Genervtheitsprozess, den du schilderst, kommt mir übrigens irgendwie bekannt vor ;-).

  2. Meine Mutter, die sich letztes Jahr im zarten Alter von 66 Jahren nach langer Überlegung – und zunehmender Seheinschränkungen … – zu Gleitsichtgläsern entschlossen hat, war angenehm überrascht und hat sich blitzschnell daran gewöhnt. Hoffe, es wird dir genau so gehen.

  3. Auch ich habe seit einer Woche eine neue Brille. Wenngleich der Gleitsichtkelch noch einige Zeit an mir vorbeigegangen wird, kann ich gut nachvollziehen, wie wichtig es ist, sich für ein Modell zu entscheiden, dass einem gefällt. Boykott hin oder her! 🙂

    Meine Eltern musst sich damals auch ab Mitte 40 an Gleitsichtgläser gewöhnen. So überhaus ungewöhnlich ist es also nicht. 🙂

  4. @Tobias: Die Brille will in der Tat gut ausgewählt werden, ist sie doch ein wichtiger Bestandteil des eigenen Erscheinungsbildes. Und zum Alter: kenne Einige, die sogar jünger sind als ich und bereits gleitsehen.

  5. Ich bin schon gespannt auf die Beweisfotos, lieber Markus. Ansonsten: Willkommen im Club. Ich bin vor einem Jahr eingetreten und genieße es, endlich wieder bei Schummerlicht lesen und z.B. Speisekarten entziffern zu können. Die Ausgabe lohnt sich und das Seherlebnis auch.
    Das Tollste an den heutigen Brillen ist ja, dass man ihnen ihre Funktion nicht ansieht. Wenn ich da an die Glasbausteinmonster mit Extrafenster bei meiner Oma früher denke … damit würden wir uns alt fühlen …

  6. Na dann hast es ja endlich geschafft dein für dich elendes über Brille wegsehen dir zu ersparen. Und es ist auch sicher die bessere Wahl für deine augen. Bin auf die bilder gespannt mit der neuen Brille, die ich ja dann an Weihnachten auch live bestaunen kann.

  7. Nur keine Scheu. Ich habe meine erste Gleitsichtbrille etwa mit 45 Jahren bekommen. Nach ca. zwei Tagen hatte ich mich an die Brille gewöhnt und möchte sie nicht mehr missen. Meine Neugier auf die superspezielle Farbe ist riesengroß. Hoffentlich haben die Farbmischer in Italien ein gutes Auge und treffen deinen Farbton.

  8. @Sonja: Dann erwischt’s mich’s ja etwa im gleichen Alter wie Dich. 😉
    Wie oben schon an Martin geschrieben: an Weihnachten werdet ihr die neue Brille live sehen. Und vorher hier als Bild im Blog.

  9. Sonja hat übrigens Recht damit, da ist nicht groß was mit Gewöhnen nötig oder so. Oder wie die Optikerin sprach: “Wenn man das will, dann macht das überhaupt keine Schwierigkeiten.”

  10. Hallo Markus,
    auch bei mir wird es wohl bald so weit sein… Halte uns mit Deinen Erfahrungen in Sachen Gleitsicht auf dem Laufenden. Cooles Brillengestell übrigens!
    Viele Grüße aus Potsdam,
    Harald

  11. Hallo Markus,
    ich bin grad bei der Suche nach Erfahrungen mit Gleitsichtgläsern auf deinen Blog gestoßen. Mich interessiert vor allem wie sich das neue Sehen am Arbeitsplatz bemerkbar macht. Hast Du den schon Erfahrungen sammeln können?

    Beste Grüße aus Berlin
    Norman

  12. @Offensichtlich: Auch die Arbeit am PC funktioniert prima. Hab zuhause am Schreibtisch meinen zweiten Monitor, den ich erhöht aufgebaut hatte, wieder runter gebaut, damit ich auf den Monitor runter- statt hoch schaue. Das kommt dem problemlosen Ausnutzen der Blickfelder der Gleitsichtbrille (nah=unten) sehr entgegen.

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