Songza: Die Internet-Musikbox

Songza

Das Internet ist ja im Prinzip eine einzige große Jukebox. Songza hat das erkannt und perfekt (will sagen: schlicht und einfach) umgesetzt. Man tippt Titel oder Interpret der Musik, die man gerne hören möchte, in ein Suchfenster ein, klickt auf Play und hört den Song.

Songza hat meinen ersten Test gleich mit Bravour bestanden. Ich habe «miss li» eingetippt, die schwedische Sängerin, deren Video zu «Oh, Boy» ich vor ein paar Tagen in der Videotheke vorgestellt hatte, und schwupp ertönt «Oh, boy» aus den Lautsprechern meiner Anlage. Weitere Titel, die Diskographie und die Einkaufsmöglichkeiten werden mir angezeigt.

Wann erkennt die Musikindustrie, dass das Zurverfügungstellen von Musik im Netz die Vermarktung von Musik nicht hemmt, sondern befördert? Einfache Verbreitung führt zu schneller aufkommender Begeisterung und letztlich auch zum Kauf der Musik (siehe Begeisterung und Kauf). Ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder?

Ich muss Robert Basic Recht geben, der Songzas superbes Interface lobt. Bei ihm auch mehr Infos zum technischen Hintergrund, wie Songza an die Musikdateien kommt und wo im Netz darüber diskutiert wird, wie lange das noch gut gehen kann. Also, solange es noch funktioniert, unbedingt testen: songza.com.

Update 19:00 Uhr: Wie in den Kommentaren bereits erwähnt, kann man das Abspielen der Musik mit der Spacetaste anhalten und wieder starten. Außerdem gibt es sogar schon eine Firefox-Erweiterung für Songza, mit der die Musikrecherche direkt vom Suchfenster oben rechts im Browser gestartet werden kann.

28 Kommentare zu „Songza: Die Internet-Musikbox“

  1. Welche hat Ihnen denn besonders gut gefallen, Herr Quintus?

    Man kann ja auch Titel verlinken (dachte erst, das wäre ein Manko gegenüber Seeqpod, aber Songza kann das auch), ich könnte also Ihren Lieblingsfund hier in den Kommentaren einbauen, wenn Sie möchten.

  2. Danke für den Tipp, das ist wirklich hervorragend. Sogar die Kultband “The Wrong Trousers” gibt es da und die hierzulande auch nicht so bekannten Habanot Nechama…

  3. Bettina, freut mich, dass der Tipp gut ankommt.
    Hab gerade mal in Habanot Nechama reingehört (kannte ich nicht). Sehr schön. «I love you» ist vielleicht ein bisschen gewöhungsbedürftig, aber «Lies» hat mir gleich auf Anhieb gefallen. Jetzt probier ich auch mal das Einbinden aus:

    Edit: wenn man den angebotenen Quelltext mit div-Tags umschließt, dann geht es auch ohne, dass einem das Bloglayout zerschossen wird. 😉

  4. Ja, die sind auch gut. Wirklich praktisch, dass man einzelne Songs auch einfach verlinken oder per E-Mail den Link auf den Song verschicken kann (durch draufklicken, < share und dann < 'Link to song' auswählen und den angebotenen URL mit «Strg C» kopieren - für die, die das noch nicht selbst herausgefunden haben).

  5. geiles teil. habe es intensiv ausprobiert. bringt sogar klassische musik aus den tiefen des netzes.

    eins hab ich noch nicht gefunden: wie kann ich alle titel auf einmal wieder aus der playlist entfernen?

  6. Hm, die Playlisten, sind jetzt wirklich das Einzige, was ich noch nicht ausprobiert hatte. Ich schau mir da gleich mal noch an (will aber nichts versprechen, vielleicht krieg ich das ja auch nicht raus).

  7. Ok, ich hab mir das jetzt angesehen: so eine Funktion gibt es nicht, wahrscheinlich geht es nur mit Cache-Leeren und Seite neu aufrufen. Ist also wohl noch optimierungsfähig.

    Dafür hab ich jetzt aber noch herausgefunden, dass man das Abspielen eines Song mit der Space-Taste unterbrechen und wieder starten kann.

    Mir fehlt auch noch das Einbinden einer Playlist auf einer Website, wie man das bei Seeqpod so gut machen kann (siehe meine Joy-Division-Playlist im Artikel zu Control, der Verfilmung des Lebens von Ian-Curtis).

    Wahrscheinlich wird Songza aber auch recht rasch weiterentwickelt und alle gängigen Features werden sicher zeitnah eingebaut.

  8. Zugegeben, das Interface hat was. Aber was nützt mir “Scheiße in Goldfolie”? Der Haken an der Sache ist doch eindeutig, dass offensichtlich auf YouTube zugegriffen wird. Und das ist auch der Grund, warum bei 20 von 20 Stichproben die Soundqualität erbärmlich ist.

    YouTube-Videos sind ja schon mit Bild manchmal grausam. Aber ohne Bild sind sie einfach nur unerträglich!

    Daher kann ich den Hype, der um songza.com gerade in der Blogosphäre gemacht wird, nicht ganz nachvollziehen. Denn was da raus kommt ist zum größten Teil einfach nur eine Beleidigung fürs Ohr!

  9. Dave, ich danke dir für deinen Songza-kritischen Kommentar, der einen wirklichen Nachteil anspricht, aber in der Grundeinschätzung des Dienstes bin ich anderer Meinung.

    Natürlich greift Songza erstmal nur auf Youtube-Files zurück und da geb ich dir wieder Recht, gibt es auch oftmals sehr schlechte Audioqualität.

    Aber, so ein Tool wie Songza dienst ja auch explorativen Zwecken, es soll nicht den Hifi-Genuss von Musik ersetzen, sondern lädt zum Stöbern, Reinhören und Verbreiten von Musik ein.

    Außerdem arbeitet einerseits Youtube an der Verbesserung der Qualität der Daten und bietet Songza andererseits über das Bewertungstool die Möglichkeit, bei Recherchen auch Angaben zur Audioqualität zu liefern.

    Aber eines ist ganz klar: kein Musikliebhaber wird sich mit auf Songza gefundener Musik begnügen. Soll er auch gar nicht.

    Warten wir’s ab, ich denke, das ist alles noch ausbaufähig und erst im Aufbau begriffen.

  10. Ok, zum Thema “Verbreiten von Musik”: Warum diskutiert niemand über die höchst problematische rechtliche Seite?

    Und zum Stöbern find ich so etwas spannender: Die Landkarte der Musik.

    Aber ok, unter dem Aspekt “wir verfolgen ein spannendes Entwicklungshilfeprojekt” mags angehen… 😉

  11. Die problematische rechtliche Seite ist ja gar nicht so problematisch, wenn man bedenkt, dass durch solche Verbreitungen die Rechteinhaber nicht geschädigt, sondern im Gegenteil begünstigt werden. Viele Labels und Medienanbieter gehen ja deshalb auch vermehrt dazu über, ihre Inhalte bei YouTube und Konsorten einzustellen (das habe ich ja auch schon oben in meinem Artikel anhand eines Beispiels erwähnt: Begeisterung führt zum Kauf).

    Ja, Music-Map ist sehr gut, hatte ich vor langer Zeit auch hier im Blog vorgestellt: Marlango und die Landkarte der Musik.

  12. Genau, Markus da muss ich dir mal Recht geben. Ich verstehe diese Korinthenkackerei nicht. Wenn die Sachen gut sind, will man ja sowieso die Original-CD haben, zumindest bei mir ist das so. Da sind solche Möglichkeiten doch eher ein Anreiz.

  13. Ok, im jetzigen Entwicklungszustand ist songza lediglich total unnötig. Musik von YouTube kann ich auch bei YouTube direkt hören.

    Um es weniger fäkal und etwas gourmandistischer auszudrücken: “Alter Wein in neuen Schläuchen”.

  14. Pingback: Tainted Love: Nicht nur von Gloria Jones & Soft Cell » Text & Blog – Das Weblog von Markus Trapp

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