Joachim Rippel: Super-Minister für Wirtschaft und Wissenschaften

Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU), der im kleinsten Flächenstaat der Bundesrepublik mit absoluter Mehrheit regiert, hat zu Monatsbeginn einige Umstrukturierungen im Saarländischen Kabinett vorgenommen. Die bedeutendste ist wohl die Zusammenlegung von Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium zu einem neuen Super-Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaften. (Am Rande bemerkt: Die damit verbundene personelle Umbesetzung erspart dem Saarland schon mal ein gravierendes Problem.) Neuer Minister für Wirtschaft und Wissenschaften ist der ehemalige Homburger Bürgermeister Joachim Rippel (CDU), der sich im Deutschlandfunk zu Befürchtungen äußerte, die Geisteswissenschaften könnten hinter dem wirtschaftlichen Fokus zu kurz kommen:

Der Minister für Wirtschaft und Wissenschaften garantiert in seiner Person, dass die Geisteswissenschaften auch an der Universität des Saarlandes, auch in den anderen Bereichen unseres Hochschulwesens, nicht zu kurz kommen, weil er die Geisteswissenschaften zu sehr schätzt, weil er sie selbst studiert hat, weil er weiß, dass zu einem attraktiven Standort mehr gehört, als nur eine erfolgreiche Wirtschaft, sondern dass ein Gesamtbild eines erfolgreichen Wirtschaftsstandortes sehr viel Kulturgut, sehr viel Geisteswissenschaft einschließen muss.

Bleibt zu hoffen, dass den heeren Worten Taten folgen werden. Allzu oft wird in den Sonntagsreden das Hohe Lied der Geisteswissenschaft angestimmt und unter der Woche knallhart gekürzt. Das war auch in den vergangenen Jahren im Saarland so. Als Geisteswissenschaftler, der das Saarland aus beruflichen Gründen gen Norden verlassen musste, weiß ich, wovon ich rede.

[via Hochschulinformationssystem]

1 Kommentar zu „Joachim Rippel: Super-Minister für Wirtschaft und Wissenschaften“

  1. Lieber Markus! Schön dass die Umbildung im Saarkabinett kommentierst. Die Sache mit dem gravierenden Problem liegt ganz einfach darin, dass ein Minister, Ministerpräsident oder Bundeskanzler immer kritisiert wird, wenn er aktiv wird. Soll dabei auch noch Geld eingespart werden, weil ein Bundesland sehr hoch verschuldet ist sind die lauten Rufer in der Wüste noch lauter. Auch ich bin gespannt auf das Auftreten des Homburger Bürgermeisters in seinem neuen Amt. In der Sache “Stadtmitte am Fluss” war er heute schon zusammen mit der Saarbrücker Bürgermeisterin bei Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee wegen der Finanzierung. Hoffen wir auf ein aufstrebendes Saarbrücken bzw. Saarland.

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