Revolver Heft 14: Filmkritik

Revolver Heft 14
Die wunderbare Filmzeitschrift Revolver im handlichen DIN-A6-Format widmet sich in ihrer neuesten Ausgabe 14 dem Thema Filmkritik:

Wir haben deutsche Kritiker gebeten, den Status Quo zu beschreiben. Michael Althen, Manfred Hermes, Katja Nicodemus, Christina Nord, Enno Patalas, Bert Rebhandl, Georg Seesslen und Rüdiger Suchsland schildern ihre Perspektive. Ausserdem dokumentieren wir in Auszügen, zu einem Chor montiert, zwei Diskussionen zum Thema, die das Heft eröffnen.

Gemeinsam ist den Beiträgen eine gewisse Skepsis. Von einer Blüte deutscher Filmkritik ist nicht die Rede. Ein freier, vielstimmiger Diskurs über das Kino scheint kaum stattzufinden. Der Explosion filmbezogener Texte steht eine immer aggressivere Einmischung des Marketings gegenüber – und zugleich scheint der “Markt” immun gegen Gift und Feuer des Feuilletons.

Es sind viele nachdenkenswerte Aussagen zur Filmkritik dabei. Dem manchmal etwas weinerlichen Grundton und dem Lamentieren über zu wenig Platz für die Filmkritik und den Kämpfen mit den Redaktionen der Filmmagazine und Tageszeitungen möchte man entgegnen: macht ein Blog auf, schreibt und wenn ihr gut seid, werdet ihr gelesen. Ich weiß, das ist für jene, die davon leben wollen (müssen) zu kurz gedacht, denn Geld verdient man damit keines.

Update 9:15 Uhr: Heute morgen habe ich in der U-Bahn weitergelesen und bin auf einen guten Vorschlag von Dietrich Diederichsen gestoßen (S.31): Er schlägt vor, daß über Filme im Feuilleton nicht nur zu deren Start geschrieben werden sollte, sondern auch nach Ende der Spielzeit:

«Leute, führt mal eine Rubrik ein: Der Film läuft nicht mehr.» Das machen die nicht. Dabei hätte eine Rubrik ja nicht nur die Möglichkeit, einen Rückblick auf die Rezeption zu machen, sondern sie könnte auch sehr viel darüber sagen, wie lange eigentlich ein Film läuft, wie lange er gesehen werden kann. Es gibt ja immer das Problem, wie skandalös kurz die Filme, die man eigentlich sehen will, überhaupt zu sehen sind.

2 Kommentare zu „Revolver Heft 14: Filmkritik“

  1. Das Thema ist leidig, denn deutsche Filme laufen meist deshalb so kurz in den Kinos, weil es nach wie vor kein Selbstbewusstsein des deutschen Kinos gibt. Und dieses wird es vermutlich solange nicht geben, solange es kein allegemeines deutsches Selbstbewusstsein gibt. Allgemein würde ich mir wünschen, dass sowohl deustche Filmkritiken, wie deutsche Filme mehr Spaß machen, weniger verkopft sein sollten. Kino sollte für alle Beteiligten, Unterhaltung sein. Wenn es darüber hinaus noch irgendjemand positiv beeinflusst oder zum Nachdenken anregt um so besser. Let’s have fun!

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