Not In Our Name, Marke Hamburg!

Diesem großartigen Text ist nichts mehr hinzuzufügen. Er ist Ausdruck einer Stadtbevölkerung, die sich gegen ein künstlich inszeniertes Stadtmarketing wehrt. Verfasser der wahren Worte ist Ted Gaier, veröffentlicht ist er an mehreren Orten im Netz, zum Beispiel auf dem Flickr-Account von Spanier:

Liebe Standortpolitiker: Wir weigern uns, über diese Stadt in Marketing-Kategorien zu sprechen. Wir sagen: Aua, es tut weh. Hört auf mit dem Scheiß. Wir lassen uns nicht für blöd verkaufen. Wir wollen weder dabei helfen, den Kiez als „bunten, frechen, vielseitigen Stadtteil“ zu „positionieren“, noch denken wir bei Hamburg an „Wasser, Weltoffenheit, Internationalität“, oder was euch sonst noch an „Erfolgsbausteinen der Marke Hamburg“ einfällt. Wir denken an andere Sachen.

Unbedingt den ganzen Text lesen: Not In Our Name, Marke Hamburg!

Update 7.11.09: Das Manifest kann man hier unterzeichnen. Im NION-Weblog wird auch fortlaufend über Neuerungen zu «Not in Our Name, Marke Hamburg!» informiert.

7 Kommentare zu „Not In Our Name, Marke Hamburg!“

  1. Wuerde mich ja mal interessieren, ob Hauserbesetzen nicht sogar zur demokratischen Pflicht wird, angesichts leerstehender Büros und verfallender Viertel. (GG, aller)

  2. @Ring2: Zumindest ist es schon mal gut, auch virtuellen Protest zu zeigen. Wenn der in Massen erfolgt (schön auch zu sehen, wie der Text zur Zeit auf Twitter die Runde macht), wird quasi das virtuelle Haus besetzt und einer künstlichen Marketing-Vision etwas entgegen gehalten. Dass das auf Dauer nicht ausreicht, liegt auf der Hand.

  3. lieber Markus, als Laie in Sachen Internet weiß ich nicht ob Du auf diesem Wege meine nachricht bekommst..und ob Du überhaupt der richtige Ansprechpartner für mein Anliegen bist..jedenfalls bin ich bei meiner diletantischen Recherche über das Manifest “Not in our name, Marke Hamburg” an dich geraten und hoffe, dass Du mir sagen kannst, ob hinter diesem Text eine Gruppe, Künstler, Menschen stehen mit denen man in Kontakt treten kann…
    Denn auch dieser Impuls, der hier gesendet wurde, trägt wie so viele andere – bereits gesendete und dennoch im Ganzen wirkungslos verpuffte – Impulse die Möglichkeit zu einer realen Bewegung in sich, die “ausreicht”…denn die wesentlichen Absichten dieses Manifests – eine sozial, ästhetisch und ökologisch klügere Lebenswelt – sind alleine im Zusammenhang mit einem tiefgreifenden Wandel unserer Lebenswelt für alle realisierbar. Und ein solcher wandel, der unser gebündeltes Potential zu einer alternativen, kreativen Lebensgestaltung bedarf, ist nicht mehr innerhalb bestimmter Netzwerke oder einzelner Kämpfe um menschenfreundliche Orte zu erreichen.
    So dringend notwendig und sinnvoll die konkreten Forderungen des manifests auch sind und so bedeutsam das Erscheinen desselben in einer renommierten Zeitung auch ist, so werden jegliche mit Kompromissen beladene Einlösungen der Forderungen auf seiten des Staates bloß der Rechtfertigungsideologie einer repressiven Toleranz zugute kommen und auf der anderen Seite ehedem bestehende Subkulturen zum Glück erhalten..und je nach Ausmaß der Einlösungen werden sicher auch weitere Gruppen dazu animiert, ihre Rechte und Interessen einzufordern.. und das ist auch alles wirklich wichtig, doch es reicht nicht aus! Und so wie die vielen Impulse zuvor, so schöpft auch dieser in die welt gesetzte Impuls unser Potential zu einem tiefgreifenden Wandel bei weitem nicht aus. Wir alle Kulturschaffenden können viel mehr und angesichts der brutalen zeitumstände, liegt es in unserer Verantwortung, die Gestaltung der Lebenswelt nunmehr im Großen und Ganzen (..) zu übernehmen, anstatt diese weiterhin den Politikern und Wirtschaftsbossen zu überlassen…All die vielen einzelnen Bewegungen alternativer Lebensgestaltung reichen nicht aus, um dem bestehenden System, das unsere Achtung vor der natur und unseren nachkommen noch immer mit Füßen tritt, Einhalt zu gebieten…Um hier jedoch den ersten Schritt zu machen, müssen wir uns zusammentun und Kräfte entwickeln, die realer sind als virtuelle Vernetzung und Manifeste einzelner Subkulturstars, die ja selbst abhängig vom bestehenden Kulturbetrieb sind und einen Dialog mit sich über eine Kunst, die aufs Ganze geht kaum zulassen…Wie glücklich wäre ich, wenn man mich bezüglich der letzten beiden Punkte eines besseren belehren würde oder wenn Du mir einen rat geben könntest, wo ich über eine solche aufs Ganze gehende Kunst und ihre konkreten und friedlichen Handlungsmöglichkeiten ausführlich mit ebenfalls um den Zustand unserer Welt besorgten Menschen kommunizieren kann…Mit herzlichen Grüßen Till

  4. @Till: Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Zu Deiner Frage: Die «Not in Our Name, Marke Hamburg»-Initiative wurde von den Künstlern Ted Gaier, Melissa Logan, Rocko Schamoni, Peter Lohmeyer, Tino Hanekamp und Christoph Twickel ins Leben gerufen. Das Manifest kann man hier unterzeichnen. Wie man mit den Organisatoren in Kontakt treten kann, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht kann eine Anfrage über die im NION-Weblog angegebene E-Mail-Adresse weiterhelfen. Dort wird auch fortlaufend über Neuerungen zu Not in Our Name, Marke Hamburg informiert.

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