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Tweet der Woche: Kurz = gut (oder schlecht?)

Ob die Kommunikation auf Kanälen mit beschränkter Textlänge – also etwa via SMS (160 Zeichen) oder auf Twitter (140 Zeichen) – tatsächlich den Wortschatz der beteiligten Kommunikatoren vermindert, ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht worden. Eines steht jedoch fest: der Nachrichtenaustausch auf Twitter erfordert in der Regel diszipliniertes Kurzfassen der Autoren. Bei manch ausschweifend formuliertem Pamphlet – hier ist @steffenmeier unumwunden zuzustimmen – wünscht man sich die Kurzform in 140 Zeichen. Im «Tweet der Woche» formuliert es @assenassenov so:

Tweet der Woche von @assenassenov

Es bleibt dahin gestellt, ob er damit selbstironisch einen Verlust an Wortschatz-Varietät konstatiert, oder ob er die Disziplinierung zur Redundanz-Vermeidung in den Vordergrund stellt.

Die vergangenen Tweets der Woche findet ihr hier.

Bluesky, Literatur

Tweet der Woche: Vergesst Mörike

In dieser Jahreszeit wird gerne von Gefühlen gesprochen. Das Blut – und anderes – ist aller Orten in Wallung. Eizellen locken – zugegeben nicht nur im Frühling – Spermien. Frühlingsgefühle führen laut Wikipedia dazu, dass man sich besonders leicht zu anderen Menschen hingezogen fühlt. Eduard Mörike drückte es vor einhundertachtzig Jahren anno 1832 in seinem berühmten Gedicht «Er ist’s» (hier auch als Video-Collage) so aus:

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!

In einer besonders kurzen Form hat sich auch ein Twitterer der Frühlingsgefühle angenommen. Ihm ist meines Erachtens damit der «Tweet der Woche» gelungen. Es war @Agent_Dexter, der in diesen Tagen Mörikes blaues Frühlingsband zu folgender Kurzprosa verdichtete:

Tweet der Woche von @Agent_Dexter

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Bluesky, Literatur

Tweet der Woche: Es gibt noch mehr Urheber

Auf die Gefahr hin, dass manche es nicht mehr hören können: es geht auch beim «Tweet der Woche» um das Urheberrecht. Konkret um den mehr als ärgerlichen gestern gestarteten „Wir sind die Urheber!“-Aufruf, indem namhafte Kulturvertreter sich vor den Karren der Verwertungsindustrie haben spannen lassen. Ich glaube, ihr wisst alle, worum es geht, und dass sich bereits heftigster Protest dagegen formiert. Falls nicht, hier der Verweis auf die c’t-Meldung dazu: Kritik an Künstleraufruf. Doch selbst wenn man den Unterzeichnern dieses Aufrufes unterstellen würde, sie seien gut informiert und sie glaubten in der Tat an das, was sie in ihrem Text manifestierten, ist genau ein Wörtchen zu viel in diesem Aufruf. Darauf hinzuweisen, ist auch die besondere Leistung von Stefan Niggemeier aka @niggi, deshalb ist dies für mich der «Tweet der Woche»:

Tweet der Woche von @niggi

Die Gegenaufrufe sind hier zu sehen, beide kann man im Falle, die Überzeugung zu teilen, unterstützen (ich habe es bereits getan):

Ebenfalls lesenswert zum Thema:

Update 13.5.2012: Heute hat Frank Schirrmacher in der FAS einen guten Vorschlag zur Abrüstung in der Urheberrechtsdebatte veröffentlicht, «Schluss mit dem Hass»:

Wie kommt es, dass die Produzenten und so viele Rezipienten von Werken der Kunst so aufeinander losgehen? Ein Vorschlag zur Abrüstung.

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Bluesky, Literatur, Politik

Tweet der Woche: Schmetterlinge im Bauch

Allensbach hat die Deutschen zum Gefühl der Schmetterlinge im Bauch befragt. 41 Prozent der Befragten gaben an, Liebe auf den ersten Blick schon erlebt zu haben. Nachzulesen in der Berliner Morgenpost: Spontanes Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch. Wie man sich das bildlich vorstellen kann, hat Frau Frauenfuss gemalt – es kribbelt!

Eine recht ungewöhnliche Beigabe zum Gefühl des aufgeregten Verliebtseins hat @PeterBreuer in dieser Woche zum Besten gegeben. Ehe dieses getwitterte Kleinod dem Vergessen überlassen wird, sei es hier als «Tweet der Woche» noch einmal eurer Aufmerksamkeit zugeführt:

Tweet der Woche von @peterbreuer

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Bluesky, Internet, Literatur

Tweet der Woche: Warum Twitterer (noch) keinen Urlaub im Ausland machen

Twitterer können momentan praktisch gar keinen Urlaub machen. So schön die Vorstellung auch wäre… Aber nein, noch lassen es die unverhältnismäßig hohen Kosten mobiler Datentarife einfach nicht zu. Der Tweet der Woche, publiziert von @FR31H31T, bringt das in einem kurzen Dialog auf den Punkt:

Tweet der Woche von @FR31H31T

Noch sind die Roaming-Gebühren im Ausland unverhältnismäßig hoch. Wenn ein EU-Vorstoß zur Beschränkung der Kosten umgesetzt wird, könnte es billiger werden. Man spricht von einer Begrenzung auf maximal 15 Cent pro Minute und 20 Cent pro MBFuturzone.at: EU: Roaming-Gebühren sollen weiter sinken. Dann können Twitterer auch endlich wieder im Ausland Urlaub machen. Bis dahin empfehle ich zur Erholung mit fortgesetztem Twitterverhalten Inseln auf deutschem Boden, wie zum Beispiel Helgoland.

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Bluesky, Literatur

Tweet der Woche: Pro-Argument für Twitter-Skeptiker

Was ist Twitter? Zeitvertreib, fachlicher Informationskanal, Nachrichtenquelle, Quasselecke, Vernetzungs-Tool? Für die meisten ist es all das zusammen, für manche stehen nur eine oder zwei der genannten Funktionen im Vordergrund, die anderen tolerieren sie mehr oder weniger. Kann man das denen vermitteln, die Twitter noch nicht kennen? So gut wie nicht.

Twitterer kennen das: es hat meist keinen Zweck, denen, die Twitter nicht nutzen, den Sinn zu erklären. Auch wenn wir es mit noch so tollen Beispielen erläutern, warum wir Twitter für gut, wichtig oder sinnvoll halten, wir ernten oft nur ungläubige Blicke. Man muss das selbst probieren und persönlich mal erfahren haben, was Twitter bringt, sonst hat es keinen Zweck. @Limonenbiss hat aber in dieser Woche ein Pro-Argument für Twitter ins Spiel gebracht, das selbst die härtesten Twitter-Skeptiker überzeugen dürfte – für mich ganz klar der «Tweet der Woche»:

Tweet der Woche von @Limonenbiss

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Bluesky, Literatur

Tweet der Woche: Was lieb und teuer ist

In dieser Woche haben die Zahlen einer Bitkom-Erhebung im Netz und auf bedrucktem Papier die Runde gemacht, die nur bestätigen, was jeder mehr oder weniger in seinem Umfeld feststellen kann: Das Internet, und vor allem dessen Nutzung von unterwegs, ist immer mehr auf dem Vormarsch: Über drei Viertel der Deutschen nutzen mittlerweile das Netz, 55 Prozent die sozialen Netzwerke und mit 37 Prozent tun das schon deutlich über ein Drittel mobil, in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen liegt die mobile Netznutzung sogar schon bei 55 Prozent. Tendenz steigend.

Nun bin ich in dieser Woche auch auf einen Tweet gestoßen, der die Verquickung von Sozialem Netz und mobilem Internet so wunderbar in Bezug zu seinem mobilen Endgerät auszudrücken weiß, dass er für mich eindeutig der Tweet der Woche ist. @Agent_Dexter war es, der vor drei Tagen schrieb, was ihm lieb und teuer ist:

Tweet der Woche von @Agent_Dexter

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