Übersetzen

Literaturübersetzer informieren über Presselinks

Presselinks auf literaturuebersetzer.de

Seit ein paar Wochen gibt es auf der Homepage des Verbandes der deutschsprachigen Literaturübersetzer (VdÜ) eine neue Rubrik, die beinahe täglich aktualisiert wird: die Presselinks. Wie viele von Euch sicher wissen, betreue ich seit 2006 die Site als Webmaster. Da das Thema Übersetzung aber nicht nur für die Übersetzer selbst interessant ist, dachte ich mir, ich stell Euch diese Rubrik mal kurz vor:

Wer sich für das Thema interessiert, findet dort Meldungen, die das Schaffen der Übersetzer in den Medien darstellen. Neben der Hauptrubrik «Übersetzer und ihre Arbeit. Berichte und Portraits in der Presse» gibt es auch die Unterrubrik «Berufspolitisches Presse-Echo». Beide Bereiche zusammen können auch per RSS-Feed abonniert werden.

Presselinks auf den Seiten des VdÜ Wer den RSS-Feed abonniert, oder ab und an auf die Site schaut, erhält – um einmal ein paar Beispiele zu nennen – Hinweise auf Artikel wie:

Die RSS-Feed-Adresse zur Übernahme in den Feedreader eurer Wahl ist: feeds.feedburner.com/vdue. Für Fragen rund um das Thema RSS (für viele ist das immer noch neu, daher der Hinweis) empfehle ich gerne die Seite «Was ist RSS?» von Alp Uçkan.

Literatur, Übersetzen

Laudatio Lars Gustafsson für Verena Reichel

Laudatio von Lars Gustafsson auf der Website des VdÜ Der schwedische Schriftsteller Lars Gustafsson (u. a. Der Tod eines Bienenzüchters, Der Dekan), hielt im Mai die Laudatio auf die Übersetzerin Verena Reichel, die unter anderem seine Werke ins Deutsche überträgt. Er tat das anlässlich der Verleihung des traditionsreichen Johann-Heinrich-Voß-Preises der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, den die Münchner Übersetzerin für ihre Übertragungen skandinavischer Literatur im Mai diesen Jahres erhielt.

Es ist eine wahre Freude die anerkennenden und bewundernden Worte für ein Handwerk zu lesen, das die meisten Leserinnen und Leser leider immer noch viel zu selten würdigen: den schöpferischen Akt der Übersetzung.

Wer das Werkverzeichnis von Verena Reichel liest, muss staunen; bis jetzt zählt es fünfundsiebzig Titel, zeitgenössische Romane, Lyriksammlungen, Essays, Klassiker. Und darüber hinaus Theaterstücke, Drehbücher und Hörspiele. Es ist wirklich ein mächtiges Haus geworden, das Verena für sich und für die Schwedische Literatur gebaut hat. Und ich spreche hier mit Gefühlen, nicht nur großer Bewunderung, sondern auch mit der größten Dankbarkeit nicht nur in eigener Sache sondern auch der anderer Urheber schwedischer Literatur; von August Strindberg bis zu heutigen Zeitgenossen. Wie ensteht eine große Übersetzerin? Was braucht sie?

Die vollständige Laudatio mit auch sehr persönlichen Worten des Autors über seine Übersetzerin gibt es auf der Website des VdÜ (Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke) zu lesen.

Literatur, Übersetzen

Satz für Satz. Barbara Reischmann

Schöner Artikel in der Schwäbischen Zeitung über die Arbeit des Textverarbeitungsbüros „Satz für Satz“ von Barbara Reischmann in Leutkirch.

120 bis 150 Bücher setzt Barbara Reischmann Jahr für Jahr. Tausende von Titeln sind das mittlerweile mit Millionen von Exemplaren, und in jedem einzelnen steht im Impressum: „Satz: Satz für Satz. Barbara Reischmann, Leutkirch.“ Viele davon werden zu Bestsellern: Orhan Pamuks Texte sind durch ihre Hände gegangen, Elias Canetti und Antonio Tabucchi, Jostein Garder und Hannah Arendt, T. C. Boyle und Ana Gavalda. Und natürlich Hape Kerkelings drei Millionen Mal verkauftes Werk über den Jakobsweg.

Schade, und beinahe ein bisschen tragisch, dass der Artikeltext der Schwäbischen Zeitung (zumindest in der Online-Ausgabe) alles andere als wohl gesetzt ist. Und Frau Reischmann, deren Auftragslage sich laut eigener Aussage sehr gut darstellt, ist bei der Generierung von Aufträgen ganz offensichtlich nicht auf ihre Website angewiesen, denn die ist weder ansprechend noch nutzerfreundlich und keinesfalls textorientiert umgesetzt, sondern eher ein Ärgernis. Provisorisch, unvollständig und jedenfalls nicht dazu angetan dieser Textagentur zu einem neuen Auftrag zu verhelfen.

Literatur, Übersetzen

VdÜ protestiert gegen Angriff auf die Künstlersozialversicherung

VdÜ-Protest gegen Angriff auf die KSK Mehrere Bundesländer wollen die Künstlersozialversicherung abschaffen (siehe Meldung AFP). Die Literaturübersetzer haben mit einem Protest reagiert. Soeben habe ich die entsprechenden Meldungen auf die Website des VdÜ gestellt:

Frontalangriff auf Kulturstandort Deutschland: Länder wollen Künstlersozialversicherung abschaffen

Die deutschen Literaturübersetzer protestieren aufs schärfste gegen die von den Ländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein am 8.9. in den zuständigen Ausschüssen des Bundesrates beschlossene Empfehlung, „dass die Künstlersozialversicherung abgeschafft oder zumindest unternehmerfreundlich reformiert wird“ (Bundesratsdrucksache 558/1/08).

Die Künstlersozialversicherung ist eine seit 25 Jahren bewährte kulturpolitische Errungenschaft, die den Künstlern und Urhebern, deren monatliches Durchschnittseinkommen immer noch bloß 1000 Euro beträgt, ein Mindestmaß an sozialer Absicherung ermöglicht.

Es ist empörend, wenn der deutsche Bundesrat es für Wirtschaftsförderung hält, Künstler und Urheber ins soziale Abseits zu stellen und der Armut zu überlassen. Die Literaturübersetzer erwarten, dass diesem Frontalangriff auf den Kulturstandort Deutschland und seine Kulturschaffenden in der bereits für den 19.9. angesetzten Bundesratsabstimmung über die Empfehlung eine klare Absage erteilt wird.

Der Vorstand des VdÜ/Bundessparte Übersetzer in ver.di

i.A. Claus Varrelmann

Die entsprechende Pressemeldung gibt es als PDF auf der VdÜ-Website in der Rubrik Presse oder direkt hier.

Update 10.9.08, 15:50 Uhr: Es wird zwar schon wider zurückgerudert und von bedauerlichen Mißverständnissen gesprochen (ja ja! – wer’s glaubt…?!), aber eines bleibt klar: Es war wichtig von den zahlreichen Stellen gegen diesen Schwachsinn schnellstens und unmissverständlich Protest einzulegen! [Ende Update]

Literatur, Politik, Übersetzen

Woxikon: Synonym-Wörterbuch online

Wer regelmäßig Texte verfasst, sei es als ÜbersetzerIn oder als VerfasserIn wissenschaftlicher, journalistischer oder der Öffentlichkeitsarbeit dienender Texte, ist gut beraten dabei auch Synonymwörterbücher einzusetzen. Jedes Wort, das einem beim Verfassen unpassend erscheint, ist noch einmal kritisch zu hinterfragen. Wer sich zu lange mit dem Gedanken herum schlägt «Da gibt es doch irgendwie noch einen anderen Ausdruck, mit dem man das Geschriebene noch besser oder differenzierter beschreiben kann? – Wie sagt man denn da noch?» tut gut daran, sich die reichhaltigen Synonyme, die unsere deutsche Sprache bereithält, anzuschauen und die passendere Wortvariante zu wählen. Dies geht zum Beispiel mit Woxikon.

Woxikon - Synonymwörterbuch Woxikon ist ein Synonymwörterbuch, das neben einem nicht gerade kleinen Wortbestand (zur Zeit über 200.000 Synonyme) zahlreiche Vorteile bietet, die ich hier gar nicht groß und breit zu beschreiben brauche, sie erschließen sich schon nach kurzem Test. Gut finde ich, dass man auch einmal recherchierte Synonyme per URL abspeichern bzw. per Mail versenden kann und dass man die Suche (mittels der praktischen Firefox-Erweiterung OpenSearchFox) gleich oben rechts vom Firefox-Suchfenster aus starten kann. Das ist doch praktisch (zweckgemäß, zweckdienlich, zweckentsprechend, anwendbar, brauchbar, dienlich, geeignet, griffig, gut zu gebrauchen, gut zu handhaben, handlich, nützlich, praktikabel, regelrecht ;-), oder?

Woxikon hat auch Wörterbücher in zahlreichen SprachenDeutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Portugiesisch, Schwedisch zu bieten, dazu Abkürzungen, Reime, Grammatik. Aktuelle Infos auch im Woxikon Blog.

[via fidus interpres]

Literatur, Übersetzen

Mit Wordle Wortwolken zaubern

Etc. von Luis Rafael Sánchez als Wortwolke mit Wordle erzeugt

Wordle – welch wunderbares Tool. Man gibt ihm einen Text zu futtern und es wird eine Grafik als Wortwolke daraus gezaubert. Ich habe mal probeweise eine von mir übersetzte Erzählung eingespeist: «Etc.» von Luis Rafael Sánchez, die ich einmal für die literarische Zeitschrift die HorenBand Nr. 187 – die horen – Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kritik. „Das besetzte Erinnern.“ Vierundzwanzig Erzählungen aus Puerto Rico. Hier die komplette Erzählung: «Etc.». aus dem puertoricanischen Spanisch übersetzt habe. Link zur Grafik. Eigene Wortwolke erstellen auf wordle (Text dort per copy and paste einfügen).

[via anachorete auf Twitter]

Literatur, Software, Übersetzen

Abdulkadir Topal: Übersetzung statt Feuerwehr

Internationale nicht-kommerzielle Softwareprojekte sind auch im Übersetzungsbereich auf die gemeinnützige Mitarbeit vieler helfender Kräfte im Hintergrund angewiesen.

«Andere sind bei der freiwilligen Feuerwehr, ich arbeite bei Mozilla.»

Das sagt Firefox-Übersetzer Abdulkadir Topal. Beinahe 20 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum arbeiten mittlerweile mit Firefox. Der 25-jährige Germanistik-Student hilft durch seinen unermüdlichen und gemeinnützigen Einsatz mit, dass die Firefox-Gemeinde weiter wächst. Mozilla hat ja das ehrgeizige Ziel die neue Firefox-Version drei im Sommer zeitgleich in über 50 unterschiedlichen Sprachversionen zu starten. Der Standard schreibt heute zu diesem Thema:

Der Firefox-Boom von mittlerweile rund 500 Mio. Downloads hat auch Topal ins Staunen versetzt und sein Verantwortungsbewusstsein stark anwachsen lassen. „Im Prinzip hatte ich anfangs von Software-Übersetzung keine Ahnung. Mittlerweile läuft der ganze Prozess natürlich viel professioneller ab, zumal man sich bewusst ist, dass die gewählten Menübegriffe von Mio. von Usern verwendet werden“, so Topal.

Mehr über Abdulkadir Topal und die Übersetzungsarbeit rund um die Mozilla-Projekte erfährt man auch in seinem Blog Envision.

Software, Übersetzen

Bachmannpreis wird europäischer

Bachmannpreis in 7 Sprachen Auf den Seiten des ORF ist seit heute zu lesen, dass sich der Ingeborg-Bachmann-Preis (22. bis 26. Juni 2008) stärker europäisch ausrichten wird und dass die Texte des Wettbewerbes ins Spanische, Französische, Englische, Italienische,Tschechische und Slowenische übersetzt werden:

In diesem Jahr geht der ORF mit dem Internet-Projekt „Bachmannpreis goes Europe“ einen entscheidenden Schritt weiter: Die 14 Wettbewerbstexte und die Berichterstattung zum Bewerb gehen in sieben Sprachen online.

Weiter in «Bachmannpreis goes Europe».

Vereinzelte Unterseiten der Webpräsenz sind auch schon übersetzt. Etwa der über den literarischen Übersetzerpreis Translatio. Dort heißt es zum Beispiel auf Spanisch:

Translatio es el único premio estatal, que se otorga fuera de Viena, siempre el domingo anterior a la celebración de los Días de literatura en lengua alemana. Desde 1985 la sección para las Artes y los Medios de Comunicación de la Cancillería Federal dota este premio con 7.300 euros para cada una de las dos secciones.

Wem das jetzt wiederum spanisch vorkommt, findet natürlich die gleiche Information auf deutsch, oder auf tschechisch, oder auf…

Ob sich der Wirkungsgrad der «32. Tage der deutschsprachigen Literatur» in Klagenfurt dadurch erhöhen lässt, wird sich erst noch zeigen müssen. Aber den Ansatz, über die übersetzten Wettbewerbs- und Präsentationstexte einen weiteren Kreis in Europa anzusprechen, finde ich sehr begrüßenswert.

Literatur, Übersetzen
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