Bibliothek der unterschätzten Bücher
Schöne Idee: Die Bibliothek der unterschätzten Bücher
[via netbib]
Literatur und Bibliotheken
Jetzt erst bei archivalia entdeckt: Open Access und Edition von Klaus Graf
Was heißt „Open Access“? Dieses aus dem angloamerikanischen Bereich kommende Schlagwort hat in den letzten ein bis zwei Jahren auch in den großen Forschungsorganisationen des deutschsprachigen Raums Furore gemacht. Es geht um die kosten- und lizenzfreie Bereitstellung wissenschaftlicher Fachliteratur im Internet.
[…]
Editionen sollten wissenschaftliches Allgemeingut sein, das unter Wahrung der berechtigten Ansprüche der Editoren frei im Internet zugänglich sein sollte. Open Access würde es beispielsweise erlauben, fremde Editionen zu bearbeiten, etwa durch Auszeichnung mit XML. Nichtwissenschaftliche Gemeinschaftsprojekte wie die freie Internet-Enzyklopädie der Wikipedia, die teilweise schon beachtliche Qualität erreicht hat, könnten als Modell für kooperatives Online-Edieren dienen.
[…]
„Open Access“ darf sich nicht nur auf aktuelle Zeitschriftenaufsätze beziehen. „Open Access“ ist unter den gegenwärtigen Bedingungen der Wissenschaftsorganisation dringend erforderlich auch im Hinblick auf Kulturgut in Archiven, Bibliotheken und Museen sowie im Hinblick auf wissenschaftliche Quelleneditionen. Die im Rahmen solcher Editionen erstellten E-Texte sollten nach den Prinzipien des „Open Access“ frei zugänglich im Internet zum Aufbau dezentraler Bibliotheken digitaler Texte und Editionen zur Verfügung stehen. Zugangsbarrieren jeglicher Art schaden der Forschung.
Äußerst lesenswerter Text mit vielen Verweisen, u.a. auf das Blog von Peter Suber Open Access News oder das Digitalisierungsprojekt „Austrian Literature Online„.
[via netbib]
Im Lesefieber Wortlog schreibt Markus Kolbeck zum Thema veränderte Lesegewohnheiten durch Internetrezeption:
Ich vertrete dennoch die These, daß das Leben am Bildschirm die Konzentration verändert. Der kurzfristige Blick wird geschult, er wird durch das Netzleben durchaus perfektioniert. Der lange Atem jedoch, der nötig ist, um mit Muße ein Buch zu lesen – linear von Seite 1 bis Seite X und dabei zu bleiben, wird untergraben.
Da könnte was dran sein…
Perlentaucher goes global und nennt die englischsprachige Ausgabe der Feuilletonzusammenfassungen, die nächste Woche startet, signandsight.com.
So wird unser englischsprachiger Dienst heißen, der in der ersten Märzwoche online gehen wird. signandsight.com wird auf englisch über das Kulturleben aber auch über kulturelle und gesellschaftliche Debatten in deutschsprachigen Medien informieren. Auch hier werden wir täglich in die Presse blicken und aus den interessantesten Artikeln auf englisch zitieren: Die Presseschau wird auf der Presseschau des Perlentauchers basieren aber nicht einfach als Abklatsch, denn manche Dinge sind fürs internationale Publikum verzichtbar, andere müssen erläutert werden.
perlentaucher.de: In eigener Sache
Good luck!
Graphik: SFONDI DESKTOP
Logik des Traumes. – Im Schlafe ist fortwährend unser Nervensystem durch mannichfache innere Anlässe in Erregung, fast alle Organe secerniren und sind in Thätigkeit, das Blut macht seinen ungestümen Kreislauf, die Lage des Schlafenden drückt einzelne Glieder, seine Decken beeinflussen die Empfindung verschiedenartig, der Magen verdaut und beunruhigt mit seinen Bewegungen andere Organe, die Gedärme winden sich, die Stellung des Kopfes bringt ungewöhnliche Muskellagen mit sich, die Füsse, unbeschuht, nicht mit den Sohlen den Boden drückend, verursachen das Gefühl des Ungewöhnlichen ebenso wie die andersartige Bekleidung des ganzen Körpers, – alles diess nach seinem täglichen Wechsel und Grade erregt durch seine Aussergewöhnlichkeit das gesammte System bis in die Gehirnfunction hinein: und so giebt es hundert Anlässe für den Geist, um sich zu verwundern und nach Gründen dieser Erregung zu suchen: der Traum aber ist das Suchen und Vorstellen der Ursachen für jene erregten Empfindungen, das heisst der vermeintlichen Ursachen.
Aus „Menschliches, Allzumenschliches“ von Friedrich Wilhelm Nietzsche, beim eben beschriebenen Portal von manybooks.net entdeckt.
Zahlreiche Bücher zum Download auf den heimischen PC oder zum „Immer-Mit-Sich-Rumtragen“ auf seinem Palm/PDA findet man auf manybooks.net. Sehr schön und übersichtlich gestaltete Seite mit Werken in vielen Sprachen, meist aus dem Projekt Gutenberg. Also: Don Quijote oder den Lazarillo de Tormes für unterwegs gefällig?
[via netbib]
Gestern hat Dr. Jutta Schütz im Hispanistischen Literaturcafé den Roman „El tiempo de las mujeres“ (dt. Übers. von Sibylle Martin: „Die Zeit der Frauen„) von Ignacio Martínez de Pisón vorgestellt. Danke Jutta, für deinen lebhaften Vortrag, der Lust auf die Lektüre gemacht hat. „El Tiempo de las Mujeres“ steht jetzt auf meiner Leseliste.
Die Zeit der Frauen beginnt für María, Carlota und Paloma nach dem Tod ihres Vaters Ende der 70er Jahre, als in Spanien fast ungebrochen das Machotum herrscht. Plötzlich auf sich allein gestellt, finden sich die drei Schwestern schnell in neue Rollen:
María, die Älteste, tritt als Familienoberhaupt an die Stelle ihres Vaters, Carlota hängt sich an den erstbesten Mann und heiratet, während Paloma, die Jüngste und gleichzeitig Rebellischste, neben dem Sex die Literatur für sich entdeckt.
…
Der spanische Schriftsteller und Philologe José Antonio Millán, der auch die virtuellen Seiten des Institutes Cervantes mitbegründet hat, stellt seinen neuen Erzählband „Nueve veranos“ frei (d.h. unter der Creative Commons Lizenz ) zur Verfügung.
[via barrapunto.com]