FCS: Unverständnis für Fansupport im Internet

Was ich die letzten drei Tage im Hinblick auf das Verständnis des Internets durch den 1. FC Saarbrücken (auf Twitter: @1fcsaarbruecken) erlebt habe, ist schon sehr beeindruckend. Leider im negativen Sinne. Bin immer noch fassungslos.

Was war geschehen?

Am Dienstag erhielt ich eine E-Mail von einem Mitarbeiter des 1. FC Saarbrücken (Geschäftsstelle/Presse), in der in Bezug auf meinen fast drei Jahre alten Artikel «FCS-Fanradio berichtet live über die Partien des 1. FC Saarbrücken» vom 20.10.2007 gefordert wurde, ich solle 1. den Link auf das FCS-Fanradio aus dem Artikel nehmen und 2. das Logo «Liebe kennt keine Liga» entfernen.

Ich war über diese E-Mail sichtlich geschockt und – wie Ihr sicher alle nachvollziehen könnt – extrem enttäuscht. Was es für jemanden bedeutet, von seinem Fußballverein in der Form angeschrieben zu werden, der seit 25 Jahren (!) Fan des Vereins ist und der hier im Blog seit dessen Bestehen (seit knapp 6 Jahren) regelmäßig für ein überregionales Publikum über den FCS berichtet, habe ich – ohne Details zu nennen – vorgestern Abend gebloggt:
Bitter enttäuscht vom 1. FC Saarbrücken. Man muss dem FCS zwar zu Gute halten, dass er nicht gleich juristische Schritte gegen mich eingeleitet hat (was ja noch übertriebener gewesen wäre), aber auch die Androhung, der Verein behalte sich juristische Schritte vor, sollte ich die gestellten Bedingungen nicht erfüllen, ist natürlich nichts, was ein treuer Fan gerne von seinem Verein liest.

Unverständnis für Virales Marketing

Nun könnte man sagen: Schwamm drüber, ist doch ein alter Artikel, dann nimmt man halt den Link auf das Fanradio und das Logo, für das sich eh keiner mehr interessiert, raus und gut ist. Aber es geht ja hier auch darum, welche Vorstellung von Fankultur ein Verein hat und wie unsinnig es ist, dass ein Verein sich etwas verwehrt, was er eigentlich begrüßen, fördern und sich nur wünschen sollte: Virales Marketing (d.h. nicht der Verein schreibt: «Schaut mal, was wir für eine tolle Fanaktion haben!», sondern einer der Fans schreibt: «Schaut mal, was der FCS für eine tolle Fanaktion hat!»). Und genau das – Einsicht in die Chance des Viralen Marketings im Netz – wollte ich dem Verein auch ermöglichen, indem ich in einem persönlich geführten Telefon-Gespräch gestern Nachmittag die Person, die mich anschrieb, auf die negative Publicity eines restriktiven Vorgehens gegen Fans im Internet hinwies und einen Kompromissvorschlag unterbreitete.

Mein Kompromissvorschlag

Ich schlug vor:

1. Ich nehme den Link auf das Fanradio raus (widerwillig zwar, weil auch das Unsinn ist, aber wie ich das verstehe, ist das eine Forderung des DFB, Fanradio dürfe nicht direkt verlinkt sondern nur von über den Verein registrierten Hörern gehört werden, um deren Umsetzung sich der FCS hier nur kümmert, also wäre hier der DFB der Ansprechpartner) und ich habe diese Forderung des FCS als legitim anerkannt.

2. Ich beantrage nachträglich, das Logo «Liebe kennt keine Liga» im Artikel zu belassen, da ich es im Sinne einer journalistischen Berichterstattung zitiert habe und es im Sinne des Vereins ist, dass seine Fanaktion auf diesem Wege einem überregionalen Publikum bekannt gemacht wird.

Kompromissvorschlag vom FCS abgelehnt

Der FCS hat mir durch die gleiche Person, die mich vorgestern im Namen des Vereins anschrieb und der ich auch gestern am Telefon die Problematik, welche Folgen ein Beharren auf formaljuristisch vorhandenen Ansprüchen für den Verein haben könnte, heute nochmals angeschrieben und auf der Entnahme des Logos weiterhin bestanden.

Ich habe diese Forderungen, damit die Geschichte für mich kein juristisches Nachspiel hat, nun umgesetzt. Der Fanradio-Link wurde schon gestern entfernt, das Logo «Liebe kennt keine Liga» wurde in oben genanntem Artikel und in dem dort verlinkten Bericht, in dem ich die Aktion erstmals vorstellte: «Liebe kennt keine Liga» vom 5.8.2007, entfernt.

Maßlos enttäuscht

Von Wortspielen im Stile von «FCS kennt keine Liebe» bitte ich Abstand zu nehmen. Aber auch ich muss sagen: Schrieb ich vorgestern noch, dass ich vom FCS bitter enttäuscht sei, kann ich heute nur noch anfügen, dass ich nun maßlos enttäuscht bin. Es ist dieses absolute Unverständnis für den Fansupport im Internet, der sich in dieser Haltung zeigt. Ich habe in meiner heutigen E-Mail dem Verein nahe gelegt, intern noch einmal darüber nachzudenken, wie man in Zukunft mit Fans umgehen sollte, die als positive Werbeträger des Vereins im Web aktiv sind.

63 Kommentare zu „FCS: Unverständnis für Fansupport im Internet“

  1. Ich habe ja wirklich gedacht, dass der FCS zur Besinnung kommt und diese Fanradio-Vorschrift des DFB ist mir auch total neu. Ob das fcsp Webradio das auch weiss?

    Auf jeden Fall ist das eine ganz bittere Geschichte, wo gerade SIE durch das Bloggen und vor allem die Begeisterung viel für den FCS getan haben. Selbst ich beobachte ja mittlerweile deswegen das Geschehen und da bin ich nicht die Einzige.

    Das ist ganz, ganz schlechtes Kino vom FCS und eine Negativwerbung, wie man sie nicht schöner gestalten könnte. So im kompletten Gegensatz zu der positiven Werbung, die Sie für diesenVerein gemacht haben 🙁

  2. Hui. Ich kann das mit dem Radiolink ja noch nachvollziehen, aus den von Dir geschilderten Gründen. Aber den Rest?

    Was soll ich sagen… es tut mir zum einen sehr Leid, weil ich ja Deine Leidenschaft für den FCS in den letzten Jahren kennengelernt habe, und mir vorstellen kann, dass es neben dem ‘intellektuellen’ Aufschrei eben auch emotional weh tut, wenn der Verein des Herzens einen so behandelt, und zum anderen, weil Du mir (und sicher auch anderen) den FCS ja auch ans Herz gelegt hast, und die sich jetzt so verhalten.

    Ist noch ein langer weg, bis viele im Internetzeitalter angekommen sind. Leider auch diejenigen, die davon profitieren würden…

  3. Ich habe gerade Nackenschmerzen vom *kopfschütteln*. Die wissen aber schon, dass das Internet nicht “vergisst” und das Logo auffindbar bleibt?

    Wie vieler Fälle bedarf es noch, bis größere Organisationen begreifen, dass solche Dinge zu negativen Rückkopplungen führen. (Anzahl der Leser und Twitter-Follower, die alle auch noch Multiplikatoren sind….naja)

    Viele der hier Mitlesenden hätten sicher geholfen einen guten Anwalt mitzufinanzieren, aber das weisst du ja Markus!

    Kopf hoch! FCSP bleibt ja.

  4. Der Schaden, den sich der FCS mit diesem Starrsinn durch den “Repräsentanten” selbst zugefügt hat, ist immens.
    Meine Unterstützung wäre auch gewiss gewesen.
    Ich schreib einfach mal nachher eine empörte Mail an den FCS, ich bin fast so sauer, wie ich es wäre, wenn der FCSP das mit mir gemacht hätte. *grrr

  5. Als “Fanziner”, der über den FCS gerne schreibt und dem Verein auch schon fast 8 Jahre überall hinfolgt, kann ich mich für sowas nur schämen. Die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins hat sich in den vergangenen Jahren nicht viel geändert.

  6. Immerhin sind Sie nicht mit einer kostenpflichtigen Abmahnung traktiert worden, was mein erster Gedanke war (puh, sowas ist nämlich sehr unangenehm). Dass der FCS Ihren Vorschlag aber rigoros ablehnt, zeigt m.E. nicht nur, dass auf deren Seite keine adäquat inhaltliche Auseinandersetzung stattgefunden hat, sondern auch eine Haltung, die ich als Geringschätzung von Fan-seitigem Engagement bezeichnen möchte — sehr enttäuschend!

    Wenn der FCS also die gebotenen Chancen nicht wahrnimmt, weil die Einsicht in die Materie fehlt, ist das ohne Frage ein geschäftliches Manko. Wenn darüber hinaus die Bereitschaft zum Kompromiss fehlt (Ihren fand ich sehr vernünftig), fehlt zu Recht das Verständnis.

    Kopf hoch, dies allein macht einen Verein nicht aus. 😉

  7. Eigentlich passiert das einigermaßen selten, aber hier bin ich echt sprachlos und komme aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr hinaus.
    Es ist betrüblich, was ausgerechnet ein Verein mit solch treuen Anhängern anstellt. Vielleicht sollten sich bestimmte Personen mal mit dem ursprünglichen Sinn einer solchen Vereinigung und eventuell sogar mit ihren eigenen Satzungen, Statuten und Zielen (bei der Gründung) auseinandersetzen. Ich möchte gar nicht die Formulierungen “Holzhammermethoden” und “gänzlich fehlendes Fingerspitzengefühl” weiter ausbreiten…
    Mir stößt neben der gänzlich fehlenden Sensibilität vor allem sauer auf, dass wohl wieder Personen das Internet nicht richtig verstanden zu haben scheinen und nicht zwischen positiver und negativer Verwendung von Links und Logos unterscheiden können.
    Andererseits waren sie sich vielleicht auch nicht der Bumerang-Wirkung bewusst…

  8. Über das Fanradio habe ich mich schon länger gewundert, da ich von dieser Regelung schon gehört hatte. Ich dachte halt, in den unteren Klassen ist es dem DFB wahrscheinlich egal. Nun ist der FCS aufgestiegen, und sofort stehen die Jungs aus der Schneise auf der Matte.

    Aber dass wir diese Logo-Geschichte im Jahr 2010 immer noch erleben müssen! Unfassbar. Werden jetzt auch alle CDs eingezogen?

  9. Wenngleich ich persönlich wenig von Fußball und dem ihn umgebenden Fußball-Kult verstehe, so ist mir doch die Begeisterung und die Loyalität vieler Fans, die ich persönlich kenne sehr wohl bekannt. Allein aus dieser Erfahrung heraus stellt sich mir der Umgang dieses Vereins mit einem Fan, der darüber auch noch mit Enthusiasmus über seinen Verein zu berichten weiß, nicht nur ein trauriges Beispiel für völlige Unwissenheit über die Dynamik und das Potential des Grasswurzeljornalismus heraus, es ist vor allem ein trauriges Beispiel für unsäglichen Umgang mit einem langjährigen Träger des eigenen Vereins. Haben sich Fußballvereine schon soweit von ihren Fans entfernt, dass sie nicht einmal mehr auf Kompromisse eingangen werden kann?
    Eine traurige Entwicklung.

  10. Das Problem beim FCS ist schon seit Jahren dasselbe: Eine Marketingabteilung ist quasi nicht vorhanden und die Öffentlichkeitsarbeit miserabel. Letzteres zeigte sich erst vor ca. 2 Monaten als der ehem. Biersponsor aus der Zeitung erfuhr das er zu dieser Saison abgelöst wird.

  11. Herzlich willkommen in der Welt des 1.FC Saarbrücken.Wenn die Geschäftsführung nichts anderes zu tun hat, als bösartige Blogger, welche auch noch langjährige und treugebliebene Fans sind, welche ohne böswillige Absicht Marketing für Ihren FCS betreiben, welches auch noch Kosten verursacht , wird es endlich Zeit für professionelles Personal, welches nicht nur die Sprache der Fans besitzt, sondern hervorragende Führungsqualitäen aufweisen kann. Und damit meine ich nicht, wie im Saarland üblich, Ey im Gerd sei Fraa, dem sei Nachbar, der letschd Wuch de Unfall gehabt, dessen Sohn der studiert yo jetzt BWL.

    Lieber Makus
    Aus Solidarität werde ich im Laufe des Abends ein Liebe kennt keine Liga-Bildchen in meinem Blog veröffentlichen.

  12. Illiconvalley

    Sie haben’s einfach nicht verstanden – gaaanz schlechte Kommunikation des 1. FCS gegenueber engagiertem Fan

  13. Natürlich verstehe ich die Enttäuschung. Trotzdem hat der Verein hier korrekt gehandelt – wenn auch vielleicht nicht richtig.
    Zum Link ist ja schon einiges gesagt worden und das Logo ist sicherlich urheberrechtlich geschützt – ohne vorherige Erlaubnis ist es einfach nicht richtig, es einfach auf die eigene Webseite zu setzen. Darüberhinaus wurde kein Anwalt beauftragt, sondern der Verein hat das “fanfreundlich” und kostengünstig selbst gelöst. Im anderen Fall wäre das Ergebnis das gleiche, aber Du nun ca 1000 Euro los.
    Fragwürdig ist die Aktion natürlich trotzdem, denn der Verein hätte schon vor drei Jahren aktiv werden müssen.
    Just my 2 cents!

  14. @all: Danke für Eure Unterstützung.

    @Stefan: Dass die Reaktion erst nach so langer Zeit kommt, werfe ich dem FCS gar nicht vor. Dass er nicht gleich juristische Schritte eingeleitet hat, habe ich ausdrücklich gelobt. Es ist, wie Du schreibst, der FCS hat…

    …hier korrekt gehandelt – wenn auch vielleicht nicht richtig.

    Es war, und das glaube ich, wie die bisherigen Kommentatoren vor Dir, nach wie vor, ein Fehler des Vereins, meinen Kompromissvorschlag abzulehnen.

  15. Wahnsinn. Da schießt sich der Verein gepflegt und ohne Not selbst ins Knie. Dass der Link zum Fanradio entfernt werden müsse, sehe ich ja noch ein (wenn es denn, warum auch immer, DFB-Vorschrift ist – aber dann viel Spaß beim Durchforsten der vielen Foren, in denen besonders die Gästefans den entsprechenden Link posten). Aber ein Logo? Dazu eines, das vor drei Jahren aktuell war? Was für ein Blödsinn!
    Der Hinweis mit dem viralen Marketing ist genau richtig. Leider erfährt der FCS jetzt, was die Kehrseite ist: negative Werbung durch die sture und nicht nachvollziehbare Haltung eines Vereinsmitarbeiters. Die Story kursiert mit Hochgeschwindigkeit durch das Netz und wird noch einige Wellen schlagen, weil sie eben zeigt, wie wenig Verständnis man auf Seiten des Vereins vom Web hat und wie wenig man bereit ist, den eigenen Fans zuzuhören – Dein Vorschlag war ja im Grunde das Beste, was drin war, für beide Seiten.
    Meine Eintracht ist da zum Glück um einiges lockerer. Aber das war auch nicht immer so. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als Fanpage-Betreiber die Genehmigung zur Nutzung des Wappens brauchten. Rein formal ist das auch heute noch so, aber von Seiten des Vereins wurde klar gemacht, dass die Fanseiten als kostenlose, positive Werbung gesehen werden und entsprechend keine Genehmigung mehr eingefordert wird.

    Blau-Gelbe Grüße!

  16. @stefan Das sehe ich anders. Inhalte die frei verfügbar sind, dürfen verlinkt werden. Die Einschränkung von Deep Links muss der Betreiber der Inhalte selbst vornehmen. Er kann ja zum Beispiel einen Login vorschalten. Mir ist jedenfalls kein Beispiel bekannt, indem auf einer Seite kostenfreie Inhalte nicht verlinkt werden dürfen.

    Und auch beim Logo kann man anderer Meinung sein. Hier wird häufig das Urheberrecht als Vehikel zur Durchsetzung eigener kommerzieller Interessen benutzt. Wenn Markus, was ich jetzt nicht beurteilen kann, das Logo im Sinne der Berichterstattung benutzt hat, sehe ich da keine Probleme. Mich ärgert maßlos, dass Vereine im Boulevard damit leben können, wenn eigene Logos zertrümmert dargestellt werden, aber bei Blogs mit der Urheberrechtskeule kommen.

    Ich vermute, dass das Verständnis von Blogs, dass der FC Saarbrücken besitzt, wohl eher unter dem Stichwort “Forum” zu subsummieren ist. Eine ganz peinliche und kleinliche Nummer.

  17. Tiefste Provinz. man müsste mitleidig lächeln, wenn es nicht so traurig wäre. Es tut mir echt leid für dich, dass der von dir so geschätzte Verein sich so unnachvollziehbar verhält.

  18. @Stefan
    Das mit dem Link verstehe ich dennoch nicht. Ein Fanradio, das nur registrierten und angemeldeten Mitgliedern zur Verfügung stehen darf/soll, ist doch mit dem Link allein nicht erreichbar. Wie bei unsere Flimmerkiste nur das “kostenlose” Material erreichbar ist, das andere nur per Registrierung.
    Was also kann an einem Link zu einer Seite, die ein Fanradio zur Verfügung stellt, dem DFB nicht passen?

    Das einzige, was ich nachvollziehen kann, ist die Sache mit dem Logo, natürlich muss man vorher um Erlaubnis fragen, aber es wäre in diesem Fall wohl eine Ermessensentscheidung gewesen, es bei einem halbhohen Zeigefinger mit nachträglicher Genehmigung zu belassen, der guten Werbung wegen.

    Darf ich jetzt noch das Webradio verlinken, das man ohne Regi hören kann? Fragen über Fragen.

  19. Wenn ich das richtig verstehe, hätten Sie juristisch aber nur wegen des Logos Druck auf dich ausüben können?
    In jedem Fall: Schön, dass es nix schlimmes (im Sinne von teures) ist und schade, dass man immer wieder auf so eine Form von Unverstand stoßen muss.

  20. @Jeky: Wusstest Du, dass der DFB bzw. die DFL den Fotografen vorschreibt, wie viele Bilder während des Spiels verschickt werden dürfen? Die Regelungswut ist teilweise Wahnsinn. Was richtig ist und was falsch? Keine Ahnung.

    @Sebastian: Ich kenne das als Admin von Foren, dass bestimmte Firmen Deeplinks untersagen und Dich über die Forumshaftung dran kriegen, wenn Du Dich nicht drum kümmerst. Letztlich bin ich aber natürlich kein Jurist und handle hier nur mit dem üblichen gefährlichen Halbwissen.

  21. Es ist in der Tat interessant, wie Vereine heutzutage im Internet auftreten und dem Internet entgegen treten, als wäre es eine singuläre Erscheinung, die bald wieder verschwindet oder eh nicht von Interesse ist.

    Gerade für kleine Vereine ist doch das Internet die Möglichkeit, ein breites Publikum zu erreichen und wenn dies dann auch noch von den eigenen Fans vorangetrieben wird, mehr als zu begrüßen.

    Leider hört man solche Geschichten gar nicht so selten, wie man denkt….

    Allerdings muss man dem Verein wohl zu Gute halten, dass Sie selbst wohl auch nichts dafür können und auch nur Forderungen folge Leisten um keine Schwierigkeiten zu bekommen (Stichwort DFB).

  22. Also, ich erkenne positiv an, dass der Verein nicht sofort die kostenpflichtige Abmahnschiene fährt …aber damit ist auch schon Schluss.

    Herrgott, es geht um Begeisterung für einen Sport und seine Repräsentanten und da können die mit ihrem Kommerz- und Juristensch…..

    …ach, hör’ mir uff, am besten man lässt es ganz bleiben sich noch für irgendetwas zu engagieren, es ist echt zum Kotzen!

  23. …es geht hier nicht um das Verhältnis eines Vereins zum Internet sondern um das Verhältnis eines Sportvereins zu seinen Fans. Und dieser Fanradio/DFB-Krempel ist ja wirklich das Letzte …

  24. Wäre interessant zu erfahren wie die rechtliche Situation genau ist. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass ein ‘Miteigentümer’ des Vereins nicht das Logo benutzen darf, es sei denn er verunglimpft es in bösartiger Weise, was hier nicht der Fall ist. Sieht so aus als ob da ein etwas zu übereifriger Praktikant in diesem Sommer auf der Geschäftsstelle am Werk war.
    In Sachen Radio könnte auch der Rechteinhaber dahinterstehen und der DFB benutzt die Vereine als billige Abmahner, um diese Grauzone unter Kontrolle zu behalten.

  25. nun war ich gerade auf dem wege mich etwas näher mit dem 1.fcs zu beschäftigen, schon findet das nach dieser kleinkarierten nummer ein jähes ende.

    schade, 1. fussballclub saarbrücken, noch mehr solcher eigentore und ihr steigt wieder ab

  26. Pingback: saarbrueckentrikot.de » Liebe kennt …..

  27. auch für mich ist es unverständlich, warum der verein gegen einen positiven bericht wie deinen vorgeht. ich finde es wäre eher eine unterstützung angebracht.
    vor allem sollte dieser ganze kriminelle verein von dfb, dfl etc mal umdenken und kapieren um wen es hier geht.. um die fans!

  28. Oh, was für ein PR-Eigentor. Willkommen, im Jahr 2010 und im Netz, lieber FCS!

    Herr Markus, das tut mir leid für Sie. Wer Sie und Ihr Blog kennt, weiß, was für ein Fußballfan Sie sind und wie begeistert Sie über “Ihre” Clubs berichten.

    Zu der Welle im Netz muss ich wohl auch nichts mehr anmerken…

  29. Pingback: Trainer Baade » 1. FC Saarbrücken grätscht Blogger ab:

  30. Immerhin findest Du durch diese Aktion viele neue Leser, unter anderem mich. Das wird Dir sicherlich auch nicht helfen, da es ein echt bescheidenes Gefühl ist, von dem Verein abgewatscht zu werden, für den man schon lange sein Herzblut gibt.

    Vielleicht entwickelt sich ja eine richtige Welle der Empörung, so dass der Suchbegriff 1. FC Saarbrücken bei Google in kurzer Zeit zu negativen Blogbeiträgen führt. Daran werden die Verantwortlichen dann erstmal zu knabbern haben.

    Der Sportartikelhersteller Jako sowie Jack Wolfskin können ein Lied davon singen.

  31. Ich danke Euch nochmals für die anhaltende Unterstützung, für Eure Kommentare, für die Hunderte von Tweets und Retweets, für die Foreneinträge und für die Blogartikel. Das ist klasse, wenn auch aus traurigem Anlass. Ich habe versucht, dem FCS diese negative Publicity zu ersparen, aber sie wollten es offenbar nicht anders.

    Zum Fanradio-Link, und ob der Verein bzw. der DFB überhaupt die Berechtigung hat, einen Link auf ein Fanradio zu untersagen, kann ich nichts sagen.

    @OF: Wegen Deiner Frage nach dem konkreten juristischen Vorwurf: Der FCS hat sich mir gegenüber sinngemäß dahingehend geäußert, dass in meinem Blog ein Direktlink zu ihrem Fanradio enthalten sei. Das Fanradio müsse aufgrund von DFB-Vorschriften passwortgeschützt sein, deshalb solle ich diesen Link entfernen. Darüber hinaus solle ich das “Liebe kennt keine Liga”-Logo entfernen, da es in der Logoform eine geschützte Marke sei und die Verwendung durch den 1. FC Saarbrücken freigegeben werden müsse. Mein daraufhin (im Rahmen meiner oben vorgestellten Kompromisslösung) erfolgter schriftlicher Antrag, diese Freigabe nachträglich zu erteilen, wurde vom Verein wie berichtet abgelehnt.

  32. Un-fass-bar.
    Das verrückteste an der Geschichte mit dem Logo ist ja eigentlich dessen Aussage.
    Die nämlich soll wohl lauten: “Hallo, ich bin Fan des FCS und ja, ich bin es auch dann wenn der FCS mal wieder absteigt, egal wie schlecht das Management ist und egal, wie tief der Absturz ist. Ich steh zu meinem Verein!”
    Die Aussage des Vorgehens des Vereins jetzt lautet: “Hallo Fan des FCS – wenn Du öffentlich zu unserem Verein stehen willst, obwohl wir ihn in Grund und Boden wirtschaften, dann mach das gefälligst leise und so, dass es niemand mitbekommt.”
    Un-fass-bar.

  33. ich kann den FCS auch nicht verstehen.
    Wir betreiben ein Forum für Exilanten und bei uns haben sich schon fast 100 Exilanten angemeldet.
    Ok, wir haben nichts verlinkt.
    Grundsätzlich kann aber soweit ich weiß, jeder einen zugeführten Link ablehnend behandeln.
    Falls der DFB auch noch gewisse (seine) Rechtsauffassung dem Verein aufdrückt dann ist das leider halt so.
    Unser Fanradio ist eine Klasse für sich seit der 5. Liga und ich als Exilant in Niedersachsen bin froh über die Möglichkeit das Radio zu empfangen, weil ich nicht immer vor Ort sein kann.
    Allerdings hätte man von einer Abteilung innerhalb des Vereines schon etwas mehr Fingerspitzengefühl erwarten können ohne gleich mit Konsequenzen zu drohen.
    Da der entsprechende Mitarbeiter sicherlich auch hier mitliest was ich mal hoffe würde ich ihm vorschlagen das er vielleicht auf der Internetseite vom FCS eine Faq Seite einrichtet mit allen Sachen die ohne Erlaubnis nicht zulässig oder gestattet sind. Dann könnten solche Sachen im Vorfeld geregelt werden.

    Wir haben übrigens das Logo von unserem Verein in unsere Fahne eingebaut und diese hängt bei Auswärts und Heimspielen fast immer im Stadion.

    Liebe kennt keine Liga ist nach meinem Wissen nicht geschützt und wird auch von Rot weiss Essen benutzt.

  34. Naja. Bzgl. des Fan-Radios weiß ich nicht, wie’s rechtlich aussieht, dass DFB bzw. DFL ihre rechtlichen Finger mit drin haben, ist aber durchaus denkbar. Einen Hinweis darauf und einen auf die verlinkte Möglichkeit der PW-Anforderung ist im Zweifel ja problemlos machbar.

    Insgesamt, meine ich, hat Markus schon großes Glück gehabt, dass nicht sofort ein Abmahn-Abzocker eingeschaltet worden ist, denn dann wäre er einen Tausender in jedem! Fall los gewesen (vermutlich sogar deutlich mehr: Durchschnittliche Leserzahl multipliziert mit den Tagen der Erreichbarkeit ergibt keine kleine Zahl; und ich spreche da (es gab mal diese Story mit Rezeptebildern und einem Hamburger Abmahn-Anwalt 🙁 ) aus leidvoller Erfahrung.

    Bleibt der nachträgliche Antrag auf Genehmigung der Verwendung des geschützten Logos: Angesichts der Eigendynamik, die die Blogosphäre bisweilen entwickelt, hat der FCS hier möglicherweise grundlos ungeschickt gehandelt, aber da wir die Gründe nicht kennen, können wir das nicht wirklich beurteilen. Möglicherweise wäre eine einmalige, spezifisch auf diesen einen Beitrag gemünzte Genehmigung (keine Ahnung, ob das juristisch machbar ist) sinnvoller gewesen als ein Verbot mit den nun losgeschlagenen Wellen. Aber wie gesagt, sie werden möglicherweise ihre Gründe gahabt haben.

    Nun denn, all das ist ärgerlich und die Rechte-Geschichten sowieso in einem hohen Grade diskussionswürdig, auch sollte der FCS sich noch einmal mit den Themen Fans, Chancen viralen Marketings und Diplomatie beschäftigen, aber insgesamt gesehen ist Markus aus meiner Sicht mit einem sehr kleinen blauen Auge davongekommen. Und solange man ihn mit diesem nicht für einen (Internet-)Hool hält… 😉

  35. @markus Hast Du Dich mal bei Google gemeldet, dass sie die alte Seite aus dem Cache entfernen?
    Ansonsten kann ich mir vorstellen, wie sie auf Dich gekommen sind. Gib mal bei Google “fc saarbrücken fanradio” ein. Das übliche eben.

  36. @saarland24, Exilant, und Bobby Amaretto: Danke für den Hinweis auf die Logo-Download-Seite des FCS. (Sorry, dass Eure Kommentare im Spam gelandet waren und erst jetzt knapp zeitversetzt von mir freigeschaltet werden konnten.)

    @Sebastian: Ich sehe keine Notwenigkeit, auch noch die Cache-Version löschen zu lassen. Wie der FCS auf den Artikel gekommen ist, war mir klar.

  37. Wenn der FCS selbst das Logo zum freien Download anbietet, dann wird das Ganze immer noch lächerlicher.
    Wenn der FCS das Fanradio nach DFB-Auflagen nur registrierten Nutzern verfügbar macht und der Link eben nur bis zur Anmeldeseite führt und dann Registrierung verlangt wird, ist doch auch alles im Lack. Wächst sich mehr und mehr zur Posse aus. Das erste Eigentor der Saison für den FCS.

  38. @saarland24: Danke für den Hinweis in Sachen Google-Cache. So was sagt einem zwar eigentlich schon der gesunde Menschenverstand, aber es ist auch gut zu wissen, dass es da ein entsprechendes Gerichtsurteil gibt.

    @Jekylla: Ja, es sieht ganz nach einem Eigentor aus. Und ich hab mir noch die Mühe gemacht, drei mal dort anzurufen und den Verein eindringlich davor zu warnen, dass der FCS beim Festhalten an seiner unversöhnlichen Haltung einen großen Fehler macht.

  39. also grundsätzlich kann man verwaiste Links oder Seiten bei Google nicht einfach mal so löschen.
    Man kann das mit einer speziellen Rotot.txt Datei blockieren.Das geht. Aber Google ist Nimmersatt und löscht nicht.
    Das ist ein Fehlglaube.
    Da ich selbst schon gewerblich eine Abmahnungsaktion mit 250000 Euro Strafandrohung hatte, kenne ich mich damit leidlich aus.
    Übrigens würde ich mir an Deiner Stelle, Markus einen Screenshot machen von der alten FCS Seite wo der Download kostenfrei angeboten wird zum eigenen Schutz und Nachweis falls was kommen sollte.

  40. Der Verein kann natürlich die Verwendung einer registrierten Marke verbieten, auch wenn er es vorher erlaubt hatte. Das ist sein Recht, wenn es auch nicht automatisch richtig ist.

    Wir kennen den Hintergrund nicht, also z.B. ob die Marke vom Verein oder von der Werbeagentur angemeldet wurde und es vielleicht einen juristischen oder wirtschaftlichen Grund für diese Aktion (z.B. Zahlung von x Euro für jede Verwendung) gibt, der für den normalen Menschenverstand nachvollziehbar ist.

    Falls nicht, ist es mal wieder ein Eigentor par Excellence und würde zeigen, wie sich selbstüberschätzende Herren, die Funktionäre nur beauftragen, wenn sie aus einem bestimmten Klüngel kommen, und mit Aufgaben betrauen, für die sie gar nicht ausgebildet wurden.

    Rein aus Marketing-Sicht kann dieses Logo, egal ob es aus der Schwächeperiode stammt, gar nicht oft genug abgebildet werden. Jedes FCS-Logo (egal ob alt oder neu) auf irgendwelchen Webseiten stärkt die Marke und bingt Aufmerksamkeit. Fans unterstützen das oft noch mit einer positiven Message.

    Firmen bezahlen meistens dafür, dass Ihr Logo auf fremden Seiten erscheint (es macht nur dann keinen Sinn und sollte verboten werden, wenn Mitbewerber, die eigene Marke für ihre Zwecke mißbrauchen).

    “Liebe kennt keine Liga” heißt soviel wie “Liebe verzeiht diletantische Fehler des Vorstands”. Ironischer Weise muß, der, der offen zu dieser Aussage steht, nun einen weiteren Fehler verzeihen.

    Ich habe dem FCS in einer Sache mal kompetente, kostenlose Unterstützung und Sponsoring angeboten und wurde arrogant zurückgewiesen und dann vergessen. Mich wundert also in dieser Sache gar nichts.

    Der 1.FCS ist aber nicht der aktuelle Vorstand und seine Funktionäre. Der FCS ist seine Tradition, seine Fans, seine Vergangenheit und seine Zukunft.

    Das lieben wir und diese Liebe kann nicht zerstört werden. Wir lieben Menschen wie Dieter Ferner und Spieler, die sich für den Verein zerreißen.

    Halbwissendes, arrogantes Personal, welches für ein paar Jahre im Amt ist, und sich währenddessen das allergrößte hält, hat nichts mit dem FCS zu tun. Der Verein und unsere Liebe werden diese Phase überleben.

  41. @p DAS ist übrigens der Faktor, den ich bei all diesen “Logo runter”-Diskussionen so gar nicht nachvollziehen kann. Auf der einen Seite der Versuch möglichst kostenarm möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen, und damit das Branding und die Marke zu stärken, und auf der anderen Seite die irritierende Panik davor, dass genau dies (online und ungesteuert) passiert. Das ist nichtmal sachlogisch und aus der Perspektive der Handelnden gedacht nachvollziehbar…

    (es sei denn, die Prämisse “bad news are good news” gilt neustens auch für die Markenkommunikation. So viel über den FCS habe ICH lange nicht mehr gelesen…)

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