Das Börsenblatt hat ein schnelles Porträt von Herta Müller, der Literaturnobelpreisträgerin 2009, parat:
Wenn man Herta Müller begegnet, fällt vor allem ihre Fragilität auf. Klein ist sie und zart, und fast fürchtet man beim Händedruck, ihre Finger zu zerbrechen. Aber die in Rumänien geborene Autorin hat mehrfach bewiesen, dass dieser Eindruck täuscht. Unter der grazilen Oberfläche schlummert eine erstaunliche Kraft…
Die Worte perlen und leuchten.
Glückwunsch an Herta Müller. Ihr vielleicht wichtigster (und neuester) Roman Atemschaukel aus 2009 lässt den (fiktiven) Siebenbürger Sachsen Leopold Auberg in der Ich-Form erzählen, was er von 1945 bis 1950 in einem sowjetischen Arbeitslager erlebte. (Reinlesen kann man bei libreka.)
Der Hanser-Verlag hat schnell reagiert und beglückwünscht seine Autorin (und nicht zuletzt sich selbst) auf seiner Homepage zur höchsten literarischen Auszeichnung. Herta Müller ist erst die zwölfte Frau, die den Literaturnobelpreis gewinnt. Und ganz Deutschland darf jetzt (wieder einmal) sagen: Wir sind Nobelpreis. Ach ja, und die Hert(h)a kann doch noch gewinnen. 😉
Update: Weitere Informationen zu Herta Müller:
Die Begründung aus der Presseerklärung des schwedischen Nobelpreiskomitees:
…die mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit zeichnet.
Gedicht von Herta Müller – von ihr selbst gelesen:
Abends schiebt jede Aprikose, via (@literaturcafe).
Direktlink YouTube
Schön, Sie sprechen zu hören (Hinweis auf das Video via @baranek).
Bildquelle Foto Herta Müller (oben): Wikipedia.
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Eine wirkliche Überraschung, dass Herta Müller tatsächlich den Nobelpreis zuerkannt bekommen hat, bei der Konkurrenz! Da bin ich nun doppelt gespannt auf ihren neuesten Roman “Atemschaukel” für den ich bei der Bibliothek vorgemerkt bin und der eigentlich bald in meine Hände kommen müsste.
@Liisa: Oh, da hat jemand vorausschauend vorbestellt. 😉 Bei Amazon war das Buch 30 Min. nach Verkündung des Preises zunächst ausverkauft.
Leider kann ich nicht vorgeben es “voraussehend” vorbestellt zu haben, da ich bis gestern nicht mal mitbekommen hatte, dass sie zum Kandidatenkreis gehörte. Es war schlicht das Interesse an der Thematik selbst.
Der deutsche Buchhandel besonders natürlich der Verlag wird sich freuen und die Frankfurter Buchmesse auch.
Herta Müller lesen. Eines Tages. Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass ich vorher nichts von ihr gehört hatte…
@der toby: Aber das ist doch keine Schande, noch nichts von ihr gehört zu haben. Sehr viele haben auch noch nichts von Herta Müller gelesen (btw, ich auch nicht), aber das wird sich nun – wie immer nach dem Nobelpreis – sicher ändern.
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DIE EHRENSHERTAWERTE NOBELMÜLLER
Wer so das Dunkle hat erlebt …
Und es dann neu in Freiheit
Gar so hoch erhebt … zur höchlich
Sprache erster Kennung kalter
Fakten aus Diktatur und Katarakten …
Und dadurch erkennt Human-Tristesse
Als sei, meint: iss’ … ja aller Ehrung stolz gewiss.
Auch fress … damit die neue Zeit hell ereilt
Des Glückes, das in uns doch bebt!
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KLAUSENS, für Herta Müller, 8.10.2009
– Mit den besten Wünschen zum verdienten Nobelpreis