Journalismus von morgen – Die virtuelle Feder

Amerikanische Tageszeitungen setzen auf Programme wie 'Chartbeat'

Sehenswerte Doku von Pierre-Olivier François über die Zukunft des Journalismus.

Update 8.9.2014: Da der Film in der ARTE-Mediathek leider nicht mehr zur Verfügung steht, hier eine auf YouTube befreite Version der Doku:

Stirbt die Tageszeitung bald aus? Seit etwa 20 Jahren bedroht die digitale Revolution die Papierwelt. Das Business-Modell der Printpresse hat den Boden unter den Füßen verloren. In der Dokumentation erleben die zwei Medienexperten Philippe Kieffer und Marie-Eve Chamard vor Ort, wie führende Verlage, Chefredakteure, Journalisten und Leser darauf reagieren.

Ich halte es ja mit Jeff Jarvis, der in der Doku sinngemäß mit dem Satz zitiert wird “Von mir aus können Zeitungen sterben, mich interessieren Nachrichten.” Doch für die Nachrichten muss selbstverständlich etwas bezahlt werden. Dass das funktionieren kann, zeigen verschiedene Beispiele aus dem Film. Ich habe ja schon vor eineinhalb Jahren meine «Begeisterung für die iPad-App der SZ» geäußert. Daran hat sich nichts geändert. Die gedruckte Zeitung vermisse ich nicht.

Jeff Jarvis

Eine kurze Rezension der Doku findet sich auch auf ZEITonline – Fatalismus und Aufbruch:

Zwischen Pariser Kiosk-Besitzern und Multimediaexperten: Der Arte-Film “Die virtuelle Feder” findet überraschend viel Positives zum Journalismus von morgen.

Wolfgang Blau - Guardian

Ich finde es besonders interessant, wie die Bedeutung der Sozialen Medien für Verbreitung und Recherche von Nachrichten von verschiedenen Experten eingeschätzt werden. Wolfgang Blau (ehemals ZEIT online, jetzt Guardian) ist einer der Befragten. Auch bezeichnend das gegenüber von Online-Journalisten und Journalisten “der alten” Schule bei Le Monde, wo vor ein paar Jahren Print- und Online-Redaktion zusammen gelegt wurden, und wo Teile auf beiden Seiten sich noch immer mit Misstrauen gegenüberstehen. Und staunen darf man über den medialen Fortschritt gerade bei kleineren regionalen Zeitungen, die als Chance für die Zukunft des Journalismus gezeigt werden, ohne das auf der Hand liegende Problem der Monetarisierung im Nachrichtengeschäft zu verschweigen.

Die 90-minütige Doku steht noch bis zum 2. September in der ARTE-Mediathek bereit und wird am Dienstag, den 9. September um 8:55 Uhr wiederholt.

Caroline Monnot - Le Monde

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