Bundesparteitag der Piraten in Bremen – Raus aus dem Loch, rein in die Renaissance

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Nach der Premiere neulich auf Landesebene (Landesparteitag der Piraten Hamburg) war ich an diesem Wochenende auf meinem ersten Bundesparteitag. Dem #bpt132 der Piratenpartei in Bremen. Aus Zeitgründen konnte ich nur gestern teilnehmen, habe aber den 2. Tag heute teilweise noch am Stream verfolgt. Hier mein gestern bereits spontan getwittertes Resüme:

Wie war das nun so auf dem Parteitag in Bremen im Einzelnen? Hier nun mein Bericht; der bereits angesprochenen Zeitnot geschuldet, in aller Kürze:

Bei der Wahl des Vorsitzenden und seiner Stellvertreterin wurden jeweils die Personen gewählt, die auch von mir am meisten präferiert wurden. Ich glaube, wir haben da einen guten neuen Vorstand (hier ein Bild der bis dahin gewählten Personen im Vorstand), der sich natürlich erstmal bewähren muss. Was mir gut gefällt: dass Thorsten Wirth (auf Twitter @insideX, ausführliche Selbstauskunft im Wiki) sich als politischen Vorstand sieht, und nicht nur als verwaltenden. Seine erste Pressekonferenz nach der Wahl gibt – wie auch schon zuvor seine Vorstellungsrede – einen guten Eindruck davon:

Offizielle Fotos vom BPT in Bremen gibt es auf dem Piratenaccount auf Google+. Noch ein paar Fotos (auf Klick jeweils in groß) und Anmerkungen von mir:

Diese (auf der hier nicht zu sehenden Rückseite) mit jeweils 5-stelligen Nummer versehenen Bändchen ermöglichten bei den Wahldurchgängen die Überprüfung, dass der Stimmabgebende auch die Person ist, dessen Stimmkarte vorgezeigt und abgezeichnet wurde. An meinem Arm sah das so aus:

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Und so sahen die Stimmzettel aus. Bei manchen Wahlen, wie zum Beispiel bei der Wahl zum Vorsitzenden, konnte man die einzelnen Kandidaten auf einer Skala von +3 bis -3 bewerten. Ein sehr gutes System, aber in der Auszählung natürlich auch sehr aufwendig. Deshalb wurde es auch nicht durchgehend angewandt, sondern vor den einzelnen Wahlen wurde abgestimmt, welche Wahlverfahren zur Anwendung kommen sollen:

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Die Tatsache, dass es nicht immer nur todernst zuging, zeigt dieser Spaß von Kati und mir in einer Wahlabstimmungspause (danke Kati, dass Du den Spaß mitgemacht und der Veröffentlichung zugestimmt hast):

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Hier ein schöner Einblick in die Medienversorgung der einzelnen Teilnehmer auf dem Partetitag der Piraten. Inmitten des Meeres von Notebooks, Smartphones und Tablets saß ein Pirate, der sich seine Informationen in einer Parteitagspause noch auf gedrucktem Papier besorgte:

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Das nächste Bild hab nicht ich gemacht, sondern der Hamburger Piraten Markus Pöstinger (quasi mein Nachbar vom an Wandsbek angrenzenden Dulsberg, der zwei Reihen hinter mir saß. Am linken Bildrand seht ihr mich in Reihe 8, mitten in der Gruppe der Hamburger Piraten:

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Als ich dann spät abends in Hamburg ankam, konnte ich in der U-Bahn-Station am Hauptbahnhof lesen, dass man in der Hansestadt auch schon bestens über den Ausgang einer der wichtigen Abstimmungen in Bremen informiert war:

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Da jetzt von einem starken Aufbruchsignal zu sprechen, wäre vielleicht zu viel gesagt. Vor allem wäre es zu früh gesagt. Ich will hier nichts schön reden. Der Parteitag hat auch gezeigt, wie schwierig so eine Veranstaltung ist. Teilweise quälende Geschäftsordnungsdiskussionen oder Änderungsanträge für dieses und jenes, sind auch – wenn man das zum ersten Mal live erlebt – ganz schön abschreckend. Aber in der Summe nehme ich mit: > 1.000 Leute haben vor Ort einen oder zwei Tage lang darum gerungen, dass weiter die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, damit politische Veränderungen in diesem Land umgesetzt werden können. Der neue Vorstand macht einen guten Eindruck auf mich. Es ist aber an allen Piratinnen und Piraten, sich dafür einzusetzen, dass wir aus dem Loch raus- und in die Renaissance reinkommen.

P.S.: Ich habe mich gestern auch noch für den Basisentscheid angemeldet. Damit können Mitglieder der Piratenpartei auch zwischen Bundesparteitagen verbindliche Beschlüsse fassen, ohne irgendwo vor Ort sein zu müssen und damit ohne, dass viel Zeit aufgewendet werden muss oder dass Reisekosten anfallen. Ich finde, dass ist eine gute Sache. Bin gespannt, wann das für mich zum ersten Mal zur Anwendung kommt.

3 Kommentare zu „Bundesparteitag der Piraten in Bremen – Raus aus dem Loch, rein in die Renaissance“

  1. Sogar mit Erwähnung im Beitrag. %-)

    Freut mich, daß es Dir auch Spaß gemacht hat. Mir geht es genauso wie Dir, ich schlage auch häufiger virtuell die Hände überm Kopf zusammen. Aber am Ende kommt doch immer was anständiges bei raus.

    In Neumarkt vor einem halben Jahr war es eben der Basisentscheid, der hoffentlich bald starten kann, und ein vorsichtiger Schritt in Richtung SMV darstellt. Dieses Jahr war es die Wahl eines meines Erachtens guten, neuen Vorstandsteams; auch wenn ich u.a. Fl0range und Incredibul gerne mit im Team gesehen hätte. Und ich bin froh, daß wir nicht Hals über Kopf eine Entlohnung der Vorstandsmitglieder beschlossen haben, auch wenn die natürlich irgendwann kommen muss. Aber dafür müssen wir uns erstmal einen Kopf machen, wo das Geld herkommen soll.

    Mal sehen, ob ich es nach Bochum schaffe. Ich weiß noch nicht…

  2. @Markus: Danke für die Bestätigung. @fl0range oder @incredibul hätte ich mir auch gut (wie während der Auszählung getwittert) im neuen Vorstand vorstellen können. Aber sie gehen der Partei ja nicht verloren und werden sich sicher auch so weiter in die politische Arbeit einbringen.

  3. Pingback: Piraten: Die neue Lustlosigkeit | Carta

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