Kultur Spiegel zur Twitteratur

Martin liest den Kultur Spiegel-Artikel über Twitter

Tobias Becker hat im Kultur Spiegel mit «Auf die Länge kommt es an» einen wunderbaren Artikel über Twitter geschrieben:

Twitter ist das optimale Medium für Aphorismen. Es bietet große Gedanken in kleinem Format.

Was haben Arthur Schnitzler und HappySchnitzel gemeinsam? Arthur Schopenhauer und Agent_Dexter? Blaise Pascal und pantoffelpunk? Sie haben sich bewiesen als Meister eines altehrwürdigen Literaturgenres: des Aphorismus.

Der Beweis ist mal 100 Jahre alt, mal 200 Jahre, mal 350 Jahre. Und mal ist er wenige Monate jung. HappySchnitzel, Agent_Dexter und pantoffelpunk schreiben im Online-Kurznachrichtendienst Twitter, von manchen gerühmt als Aufklärungs- und Revolutionsmedium, von vielen gegeißelt als Scherz- und Tratschmaschine. Aber Twitter ist noch mehr als das. Es ist die anregendste Aphorismensammlung unserer Zeit.

Als Martin den Artikel im Kultur Spiegel las, fragte er mich: «@HappySchnitzel, @Agent_Dexter und @pantoffelpunk, denen folgst Du doch auch, oder?» – «Ja, Martin, denen – und zur Zeit noch 287 anderen – folge ich auch.»

Etwas veraltet kommt der Artikel leider an der Stelle daher, wo er noch unser Portal Twitkrit erwähnt, haben doch meine Kollegen zu meinem großen Bedauern den Dienst – wie neulich berichtet – so gut wie eingestellt, weil sie dort nichts mehr publizieren.

Und so wird die sogenannte Twitteratur immer populärer, sie wird öffentlich vorgelesen, sie wird sogar rezensiert. Auf dem Kritikerportal twitkrit.de, einer Fundgrube für gute Aphorismen, erklären die Macher die literarische Macht des Mediums: “Vieles ist so dicht und so intensiv, dass es zu kleinen poetischen Einheiten wird: Unter dem Druck der 140 Zeichen zu Diamanten gepresste Alltagskohle.”

Immerhin besteht die Website von Twitkrit noch als Archiv unserer gesammelten Twitter-Rezensionen fort.

5 Kommentare zu „Kultur Spiegel zur Twitteratur“

  1. Ich bin schon gespannt, wie der Agent reagiert, wenn ich ihn übermorgen mit Schoppenhauer anspreche! 😉

    Nun, trägst du aber mit deiner Blog-Kolumne allerdings gegenwärtig dazu bei, die Twitteratur hochzuhalten. Danke dafür!

    Das gute Twitter ist in der Tat für viele Aphorismenwerkstatt der die kleinen Literatur für unterwegs (und gleichermaßen eine Gold- Fundgrube solcher) und lässt viele von uns zu kleinen Diskursmaschinen werden.

    Mit ?. Und mit Flausch. Auf viele tausend, shitstormfreie, weitere Tweets!

  2. @Tobias: Nenn den Dexter lieber Schopenhauer und nicht Schoppenhauer. 😉

    Bei Deinem Wunsch am Ende wurde wohl ein Sonderzeichen durch “?” ersetzt. Trotzdem vielen Dank für Deine netten Worte.

  3. @Markus: Ja, deine Datenbank ist offenbar auf einen eingeschränktes Unicode-Encoding eingestellt und kann daher U+2665 nicht korrekt speichern oder es wird unglücklicherweise irgendwo im PHP-Code deines WordPress-Blogs umgewandelt. Der HTML-Code selbst (UTF-8) sollte U+2665 darstellen können.

  4. @Tobias: Danke für die Aufklärung, was sich hinter dem dargestellten Fragezeichen verbarg. Ich vermute mal, das Herz lässt sich darstellen, wenn man den HTML-Code &hearts ; dafür eingibt: ♥.

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