Diebe im Netz? Nein, Urheberrecht reformieren!

Eins gegen Eins: Diebe im Netz?

Auf SAT1 hätte ich eine so niveauvolle Sendung gar nicht erwartet. Unter dem Titel «Musik, Filme, Fotos – Sind im Internet zu viele Diebe unterwegs?» machte am Montag-Abend Tobias Künzel von den Prinzen Lobby-Arbeit als stellvertretendes Aufsichtsratsmitglied der GEMA. Zum Glück wusste Bruno Kramm als Urheberrechtsexperte der Piraten das Publikum von der Notwendigkeit der Reform des Urheberrechts zu überzeugen. Studiogast war Michi “mspro” Seemann (auf SpOn forderte er vor vier Tagen: «Schafft das Urheberrecht ab!»).

Beachtenswert war die Umkehr der Publikumsmeinung, ob der Umgang mit Kultur im Internet von Privatnutzern Diebstahl darstelle oder nicht. Sie wurden vor der Sendung dazu befragt und dann wieder gegen Ende der Sendung. Mit dem deutlichsten Meinungsumschwung, den das Programm je hatte.

Ich zitiere aus der Sendungsbeschreibung von Eins gegen Eins:

Ist damit jeder Facebook-User ein Verbrecher? Die typische Facebook-Pinnwand kann für sogenannten Abmahnanwälte oft bis zu 15.000 Euro wert sein: Fotos, Videos, Musikclips – alles wird bedenkenlos gepostet, getauscht, verlinkt. Droht das Ende von Social Media?

Tobias Künzel, Frontmann Die Prinzen, der mit seiner Band deutsche Pop-Geschichte geschrieben hat, fordert: “Illegales Downloaden ist wie Ladendiebstahl – und gehört bestraft!”. Unterstützung bekommt er dabei von Professor Jan Hegemann, Jurist: “Künstler müssen weiterhin von ihrer Arbeit leben können!”

Dagegen wehrt sich Bruno Kramm, Mitglied der Piratenpartei und selbst Musikproduzent. Er findet: “Das momentan geltende Urheberrecht ist total veraltet!”.

Wie lange der Beitrag von SAT1 online bleibt, ehe er wieder gelöscht wird, weiß ich nicht. Daher am besten nicht zu lange warten mit dem Anschauen. Es sind jedenfalls 38 Minuten, die sich lohnen: Diebe im Netz?

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