Lesenswerter Artikel von Hannah Beitzer über die Piratenpartei

(von mir schräg gestelltes) Logo der Piratenpartei Seit zweieinhalb Jahren bin ich Mitglied der Piratenpartei (siehe Tweet zur Ankunft meines Mitgliedsausweises). Natürlich freue ich mich über die guten Prognosen der Piraten in den bundesweiten Umfragen, beflügelt vom viel beachteten Erfolg der Berliner Piraten. Genau so staune ich über das immer noch mangelnde Verständnis für die Piratenpartei und über die Vorwürfe, die in die Richtung gehen: die wissen doch nicht, was sie wollen, die stehen nur für Chaos, die sind eine Ein-Themen-Partei. Wer immer noch so denkt, und nicht versteht, dass die Piraten einen ganz neuen Politikansatz anbieten, der lese mal den Artikel von Hannah Beitzer: Erfolg der Piratenpartei – Endlich haben wir unseren Generationenkonflikt!

Jahrelang haben die Alten an den Jungen herumgenörgelt: Sie seien zu angepasst, zu ichbezogen, hätten keinerlei Visionen und Ideale. Jetzt gibt es auf einmal eine Bewegung der 68er-Kinder: die Piraten – eine Partei, deren Anhänger im Durchschnitt 30 Jahre alt sind. Und wieder passt es den Alten nicht. Dieses Geschimpfe ist wohlfeil.

Weiter lesen im Artikel auf der Website der Süddeutschen Zeitung.

3 Kommentare zu „Lesenswerter Artikel von Hannah Beitzer über die Piratenpartei“

  1. Ich finde, so lange die Partei Piraten-Partei heißt, muss man sich nicht wundern, wenn sie nicht ganz für voll genommen wird. Das Piratenkonzept schleppt einen ganzen Rattenschwanz von Assoziationen mit und keine davon hat irgend etwas mit “seriöser Politik” zu tun. Ich denke beim Wort “Pirat” immer daran, wie die historischen Vorbilder sich durch Kaperbriefe von den europäischen Großmächten haben instrumentalisieren lassen. Die Monarchien wurden dadurch nicht in Frage gestellt, die Piraten bekamen eine karibische Spielwiese halbwegs legitimiert, aber man hätte sicher breit gelächelt, wenn sie plötzlich Sitze im britischen Unterhaus beansprucht hätten. Und als zweites denke ich dann an die modernen Piraten in der Malakka-Straße und vor dem Horn von Afrika und an meine Angst, dass meine Pakete, die ich ab und zu auf dem Seeweg von Hongkong nach Deutschland schicke, nicht durchkommen. Und als drittes dann denke ich an die geldgierigen unmoralischen Burschen in Stevensons “Schatzsinsel”. Und so weiter und so weiter. Es tut mir Leid, aber meine Piratenassoziationen verhindern von vorne herein, dass ich mich mit den Positionen einer “Piratenpartei” ernsthaft auseinandersetzen kann. Vertretet die selben politischen Positionen nach einer Umbenennung, dann schau ich’s mir bestimmt mal an.

  2. @Kai Weber: Ach, über die Namensdiskussion sind wir doch eigentlich schon lange hinweg. Ich kann gut nachvollziehen, dass man mit diesem Begriff aus historischer (und auch aus aktueller) Sicht Probleme hat, aber sich deshalb zu weigern, sich überhaupt mit der Piratenpartei zu beschäftigen, finde ich ehrlich gesagt etwas übertrieben.

  3. Vertretet die selben politischen Positionen nach einer Umbenennung, dann schau ich’s mir bestimmt mal an.

    Die Haltung finde ich mehr als erschütternd. Da hat sich jemand von der Verpackungswirtschaft schwer manipulieren lassen, auch wenn er durch sein Allgemeinwissen über Piraten so etwas wie kritisches Denken simuliert.

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