Saisonauftakt am Millerntor: Aachen besiegt – aber glückloch

Die neu gestylten Eintrittskarten
Die neuen Eintrittskarten, auf Klick in groß

Gestern war für mich – und sicher für den Großteil meiner Bezugsgruppe – der eigentliche Saisonauftakt des FC St. Pauli. Nach dem 1. “Heim”-Spiel in der nahe gelegenen Ferne, dem Traumstart in Lübeck. Und nach dem am 2. Spieltag beim (Wieder-)Aufstiegsfavoriten Frankfurt entführten Punkt. Gestern also Spieltag Nummer 3, erster am heimischen Millerntor. Die Vorfreude war groß, trotz hässlicher Eintrittskarten machte ich mich frohen Mutes auf in Hamburgs zweitschönsten Stadtteil St. Pauli.

Pauliane & Markus vor dem Spiel
Pauliane & Markus vor dem Spiel, Foto: Joe Meyer

Wie immer traf sich die Bezugsgruppe am Reeperbahn-Kiosk neben dem Maredo. Der begnadete Haus-und Hoffotograf unserer Bezugsgruppe, Joe aka @unverlierbar (nicht zu verwechseln mit dem Modefotografen, der kommt später), hat gleich mal an Ort und Stelle dieses nette Foto von Pauliane und mir gemacht. Alle Bilder von Joe (“meine Blogartikel sind meine Bilder”) gibt’s auf Google+ im gut anzuschauenden Bilder-Überblick.

Apropos Überblick: der fehlte uns im Stadion so sichtmäßig, und gibt das Stichwort zur Überleitung in die Nordkurve, wo wir ungewohnt spät Einzug hielten und deshalb mit einem Stehplatz ganz unten bestraft wurden. Der bot zwar eine freie Rentnerstange an (eigentlich nutzlos, denn der Stangenständer war dieses Mal nicht mit dabei), aber leider nur einen eingeschränkten Blick aufs Spiel. Die Oberkörper waren für meine 1,70m genau vom Zaun verdeckt, ich musste immer versuchen, die Spieler am A… – ähm will sagen – Anblick des Unterkörpers zu erkennen.

Eingeschränkter Blick durch den Zaun - der Stimmung tat es keinen Abbruch
Eingeschränkter Blick durch den Zaun – der Stimmung tat es keinen Abbruch

Was ich da am Anfang erkannte, war wenig zufriedenstellend. Kaum rollte das Rund, lagen wir gegen die schwachen Aachener auch schon 0:1 zurück. Kopfschütteln aller Orten. Ich habe aber als Zwangsoptimist stets an eine Umkehr dieses Rückstandes geglaubt. Und dann kam die starke Phase meines Lieblingsspielers Max Kruse, der mit diesem – zugegeben von Aachen schön vorbereiteten – Tor die Mannschaft wieder zurück ins Spiel brachte:

Schlimmer Schock noch in der 1. Hälfte: Wie Ebbe sich den Arm auskugelte (in Bildern festgehalten vom Modefotografen Stefan Groenveld). Was der Ebbe für ein Kerl ist, zeigt die Meldung des Vereins Diagnose offen:

Trotz größter Schmerzen wollte Ebbe aber dennoch seiner Mannschaft die Daumen drücken und kehrte während der zweiten Halbzeit zurück ins Millerntor-Stadion.

Alles Gute, Ebbe, mögest Du bald wieder den Arm so ausgerichtet haben, wie es in der Ausgangsstellung vorgesehen war.

Wie Herr Foxxi, auch genannt «der Bär», das Spiel gesehen hat, sehen wir hier und noch viel besser bei ihm im Blog, in seinem Spielbericht: Endlich wieder … Millerntor!:

Herr Foxxi und die anderen großen Herzen in der Nord
Herr Foxxi und die anderen großen Herzen in der Nord

Die Partie gegen die zuvor punkt- und torlosen Aachener endete 3:1 (Spielbericht Kicker). Die Alemannia wird es in dieser Saison – zumindest in der Verfassung, in der sie sich in den ersten drei Spielen und im Pokal gezeigt hat, schwer haben, die Liga zu halten. Der gute Max hat mir zwar mit seinem zweiten Treffer in der Schlussminute meinen 2:1-Tipp kaputtgemacht und mich somit von Platz eins der noch jungen FCSP-2.-Liga-Tipprunde geworfen, aber lieber ein Tor mehr für unseren magischen FC, erst recht durch “meinen” Kruse, als zwei Tippspielpunkten hinterher getrauert. Machen wir uns nix vor: das war ein Arbeitssieg, kein Glanzstück. Aber solche Dinger musst Du erst mal gewinnen. Die Moral stimmte, vieles muss ansonsten noch verbessert werden. Die leidliche, mangelhafte Chancenauswertung zum Beispiel.

Und trotzdem: Am Ende waren wir alle glückloch. Ja, richtig gelesen: glückloch. Ein Vertipper in einem meiner aufgeregten Tweets, der nicht nur Neologismensammler Wortgeburt begeisterte, sondern mir auch noch allerlei andere Reaktionen einbrachte. Sei’s drum: 😉

Mein folgenreicher glückloch-Tweet

Epilog: Den Spieltag abgerundet hat der 1. FC Saarbrücken, der gestern eine Etage tiefer auch eine 0:1-Rücklage noch in einen Sieg umgewandelt hat und letztlich verdient 2:1 gegen CZ Jena gewann. Meinen “alten” FCS (natürlich längst komplett rund erneuert), sehe ich am nächsten Samstag, 13. August um 13 Uhr, erneut begleitet von lieben Menschen, live beim Spiel in Babelsberg. Hoffe auch dann wieder glückloch sein zu dürfen.

Update 7.8.2011: Schöner Spielbericht des NDR mit allen Toren, der zeigt, was nicht nur unser neuer Trainer André Schubert bei seiner Heimpremiere am Millerntor am Freitag durchgemacht hat.
Und eben hab ich noch ein kleines bebildertes Update zu unserem weltbesten Kartenabreißer geschrieben: Schön, dass Sie es einrichten konnten.

9 Kommentare zu „Saisonauftakt am Millerntor: Aachen besiegt – aber glückloch“

  1. Bei den Kruse-Toren habe ich nachweislich speziell an Sie gedacht, der Sie ja immer unverbrüchlich zu ihm gehalten haben, auch gegen stärksten bezugsgruppigen Gegenwind 🙂

    Glücklochiges 3:1, in der Tat, aber gewonnen.

    Das Spiel verblasste bei mir Daheimgebliebener allerdings später beim Anblick der überragenden Borussia. Da war ich dann ganz glückloch, dass wir die nicht treffen in dieser Saison.

    Hm, erstes Spiel Lübeck – ich nicht dabei – gewonnen. Zweites Spiel Frankfurt -ich dabei -unentschieden. Drittes Spiel Aachen – ich nicht dabei – gewonnen. Werde die Theorie kommendes Spiel mal überprüfen….

  2. @Jekylla: Obwohl wir Sie gestern am liebsten auch dabei gehabt hätten: Ihre Serie darf gerne halten (ein Punkt in Bochum wäre nicht das schlechteste). Sollte sie reißen, nehmen wir die drei Punkte gerne hin. Nein, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Und viel mehr “unentschuldigte” Heimspiele dürfen Sie sich auch nicht mehr leisten. Serien hin oder her. Ich glaube, ich spreche da im Namen der Bezugsgruppe. 😉

  3. Bochum bin ich leider auch nicht (Freitag, kein Urlaub), Duisburg Montags (kein Urlaub) auch nicht, also sollte die Siegesserie der Theorie nach anhalten.

    Die Bezugsgruppe hat mir schon gefehlt, gebe ich ja zu…

  4. ….also Frau @Jeky legen Sie Ihre Theorie mal ruhig ad acta, denn ich hab die einzige Lösung gefunden: der Jolly Plüsch war schuld 🙂
    Mit dem Jollyplüsch haben wir immer verloren, in Frankfurt hab ich ihn zuhause vergessen: unentschieden
    in Trier war er dabei: verloren.
    Und gestern ist er im Hotel geblieben: gewonnen!
    Also, kommt er ab jetzt immer mit, aber ins Stadion darf er erst mal nicht mehr. So!
    …und jetzt brauch Sie auch nichts mehr davon abzuhalten die Bezugsgruppe wieder komplett zu machen :-))
    achso: Herr @Textundblog: danke für den schönen Text. Herrloch!

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