18 Kommentare zu „Ganze-Sätze-In-Google-Eingeber“

  1. Mit der ursprünglichen Suchanfrage (nach Helmuts letzter Rede) war ich ja auch schon auf Platz zwei.

    Ja, es ist erschreckend, wie schnell Google mittlerweile manche Websites indiziert. Manchmal hab ich kaum die Finger von der Tastatur genommen und da schlägt auch schon ein entsprechender Referrer zum Frischgeschriebenen in der Blogstatistik auf.

  2. Manchmal mache ich das allerdings auch. Und für den Mac gibt es den IE gar nicht mehr. Aber wirklich nur dann, wenn sämtliche Suchbegriffe an sich zu definitv nichts führen. Beispiel: Weiß ich grad keins. 😉

  3. Das Kuriose sind ja solche Einleitungen wie “Wo finde ich…” oder “Kann mir jemand sagen…” oder “Kennt jemand eine Software, die…” (ehrlich: das ist alles schon mehrfach täglich in meiner Statistik aufgetaucht), die zeigen, dass die Suchenden das Gefühl haben, sich an eine undefinierte Gruppe von Menschen zu richten. Dabei ist ja das einzige, was Google tut, zu vergleichen, ob die eingegebenen Wörter in den in ihrer Datenbank indizierten Websites vorkommen. Und eine Website, welche die letzte Rede von Helmut Schmidt verzeichnet – wenn es sie denn überhaupt gibt, und ungeachtet der Tatsache, dass es ja immer nur die zuletzt vom Altbundeskanzler verfasste Rede sein kann, wird sicher nicht die Worte “Wo finde ich” beinhalten, außer Helmut Schmidt benutzt diese Frage im Text seiner Rede. 😉

  4. nunja, *wir* wissen das. die meisten menschen machen sich wahrscheinlich keine gedanken darüber wie google oder das internet (ist ja irgendwie das gleiche) funktioniert.

  5. Mhh, ich denke, die Erfolgsquote bei sowas ist in bestimmten Fällen nicht allzuschlecht, weil eben diese Fragen schon mal richtige Menschen an richtige Menschen gestellt haben.
    Auf deutsch: mit etwas Glück landet man in einem Forum, wo genau die Auskunft erteilt wird, die man sucht.

  6. Na, irgendwie ist das auch intuitiv. Ich stelle eine Frage und erhalte eine Antwort. So war die Kommunikation des Menschen seit Jahrhunderten. Gebe ich Schlagworte ein, muss ich nicht unbedingt erfolgreicher sein. Denn die letzte Rede findet man ja nur, wenn das irgendwo “draufsteht”.

  7. @The Exit: “die letzte Rede” einzugeben ist ja auch durchaus zielführend und korrekt, mir ging es bei meiner Verwunderung ja um die Einleitung der Suchphrase durch so allgemeine Formulierungen wie “Wo finde ich…?”. Aber, wie Mike schon sagt, um auf entsprechende Forenseiten zu gelangen, kann so eine Eingabe auch sinnvoll sein. Daran hatte ich bisher nicht gedacht.

    Es bleibt natürlich der Zweifel, ob die Suchenden auch so strategisch wie Mike denken, oder – und diese Theorie stützen ja viele Untersuchungen zu Suchmaschinen, dass viele Menschen einfach glauben, sie stellen einer Suchmaschine die Frage so, wie sie es einem Menschen gegenüber auch tun würden. Im Prinzip ein Plädoyer für die Bestrebungen nach einem Semantic Web.

    Oder sie tun es evtl. in ganzen Sätzen, weil sie ja in der Schule gelernt haben, man solle sich immer in ganzen Sätzen ausdrücken. 😉

  8. Ganze Sätze sind doch fein … ich habe jeden Tag Anfragen über Google in der Art: www dasperfekteDinner de oder sogar mit Punkten. Aber die Idee danach zu schauen, ob da ein Zusammenhang mit dem IE besteht, muss ich noch mal verfolgen.

  9. Es bleibt natürlich der Zweifel, ob die Suchenden auch so strategisch wie Mike denken

    Nee, nee, moment mal 😉
    Mein Einwurf war ein theoretischer, mir würde im Traum nicht einfallen “so” “strategisch” zu suchen.

    Theoretisch ist das auch in doppeltem Sinn, wenn man sich zu bestimmten Sachen mal spasseshalber die Tonnen an Forenmüll so anschaut… …aber vielleicht hab ich auch einfach schlechte Erfahrungen. In über 90% der Fälle, wo ich durch eine Suche in einem Forum lande, dann sind das “Probleme, die niemand hat” und die entsprechenden Fragen stehen unbeantwortet oder mit Lösungen, die ich schon seit Stunden weiss 😉

  10. Interessante Beobachtung. Das bestätigt mal wieder meinen Verdacht, dass die meisten Leute im Grunde ihres Herzens Animisten sind.

    Ich übrigens auch.

  11. *g*
    Animismus bedeutet, unbelebte Gegenstände und Phänomene zu behandeln, als wären sie beseelt oder empfindungsfähig und nicht entsprechend der ihrer Konstruktion zugrunde liegenden Logik. Das machen eine ganze Menge Leute unwillkürlich mit technischen Geräten, z.B. Autos oder Computern.

    Animistisch ist z.B. auch die Tradition, Schiffen oder Flugzeugen Namen zu geben.

    Bei Suchmaschinen entspricht das der Neigung, Suchanfragen konkret als Fragen oder Sätze einzugeben anstelle eines Strings aus Schlüsselbegriffen, was deren Funktionsweise eigentlich verlangen würde.

    Strings aus Schlüsselbegriffen sind um Größenordnungen effektiver, wenn man sie richtig einsetzt.

    Die letzte Rede von Helmut Schmidt war übrigens die 7. Weltethos-Rede. gehalten am 8. Mai in Tübingen, zweiter Hit bei Google mit “rede helmut schmidt 2007”.

  12. Wow, Herr Fischer, das nenne ich mal eine erschöpfende Antwort in alle Richtungen. Jetzt braucht der Rechercheur von vorgestern nur nochmal hier vorbeizukommen, und findet die Rede ganz schnell.

    Und wir wissen jetzt, was Animisten sind, und was sie in Bezug auf Suchmaschinen sind.

    Wie ich immer sag: Wieder was gelernt. 😉

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